Detailergebnis zu DOK-Nr. 39376
Ausdehnung der Spitzenstundenbelastung (Orig. engl.: Peak Spreading)
Autoren |
R.H. Johnston |
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Sachgebiete |
5.3.2 Verkehrssystem-Management |
Traffic Engineering + Control 32 (1991) Nr. 1, S. 20-24, 5 Q
Falls Verkehrsteilnehmer den Zeitpunkt einer Fahrt aufgrund verschlechterter Verkehrsbedingungen verändern, wird von einer Ausdehnung der Spitzenstundenbelastung gesprochen. Tendenziell wird die Ganglinie während der Spitzenbelastungen flacher und breiter. Die Ergebnisse der Untersuchung beziehen sich im wesentlichen auf Umfragen unter autofahrenden Pendlern mit Arbeitsplätzen im Stadtzentrum von London. In der Umfrage sind Arbeitnehmer in gehobenen Positionen mit flexiblen Arbeitszeiten überrepräsentiert. Die vorhandene Möglichkeit, Fahrten zum Arbeitsplatz zu anderen Tageszeiten anzutreten, um die Reisezeit zu verkürzen, wird selten genutzt. Häufig werden dagegen Fahrten früher angetreten, um den Arbeitsplatz zum gewohnten Zeitpunkt zu erreichen. Ohne das multinomiale Logitmodell selbst vorzustellen, berichtet der Autor über vorangegangene eigene Untersuchungen, in denen er Reisezeit und Zeitpunkt des Reiseantritts in einer Nutzenfunktion zusammengefaßt hat. Eine Kalibrierung der Funktion ist wegen des begrenzt verfügbaren Datenmaterials schwierig. Auch durch weitere Befragungen kann nur eine marginal genauere Modellierung erreicht werden, da zuviel mögliche Einflußfaktoren die Abbildbarkeit erschweren. Erkennbar ist aber bereits die hohe Bedeutung, die Pendler einer möglichst zuverlässig abschätzbaren Ankunftszeit am Arbeitsplatz beimessen.