Detailergebnis zu DOK-Nr. 39381
Gestaltungsmaßnahmen in Ortseingangsbereichen und deren Einfluß auf das Fahrverhalten - Ein Experiment am Daimler-Benz-Fahrsimulator
Autoren |
M. Heß V. Schill |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung 6.0 Allgemeines |
Straßenverkehrstechnik 35 (1991) Nr. 2, S. 85- 92, 18 B, 3 T, 14 Q
Im Daimler-Benz-Fahrsimulator wurde ein Versuch durchgeführt, der u.a. dazu dienen sollte, die Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen der Straßenraumgestaltung und der Geschwindigkeitswahl zu erweitern. Insbesondere sollte untersucht werden, ob sich aufgrund von optisch unterschiedlich gestalteten Ortseingangsbereichen Unterschiede im Geschwindigkeitsverhalten in der Ortsdurchfahrt ergeben. Die Untersuchungsstrecke enthielt bei einer Gesamtlänge von 48 km drei kurze Ortsdurchfahrten. Die Ortseingangssituationen wurden systematisch variiert. Es wurden senkrecht zum Fahrbahnrand stehende Baumreihen eingesetzt, die in der einen Variante ein deutliches "Tor" bildeten und den Blick auf die vorausliegende Bebauung größtenteils versperrten, in der anderen Variante jedoch ganz fehlten. Innerhalb von 5 Tagen nahmen 30 Versuchspersonen an dem Simulatorexperiment teil. Bei den Daten von 16 Versuchsfahrten wurden die Gas- und Bremspedalbetätigung und das Geschwindigkeitsverhalten untersucht. Die Auswertungen zeigten, daß die in diesem Simulatorexperiment erprobten Gestaltungen keinen nachhaltigen Einfluß auf die Geschwindigkeitswahl ausübten. Aus den Untersuchungsergebnissen läßt sich damit folgern, daß von optisch auffällig gestalteten Ortseingangsbereichen keine positive Geschwindigkeitsbeeinflussung ausgeht. Vielmehr scheint die Bebauung eher ein maßgebender Faktor für den Grad der Aufmerksamkeit und die Geschwindigkeitswahl darzustellen. Weitere Ergebnisse lassen erkennen, daß fahrdynamisch wirksame Straßenraumelemente eine deutlich geschwindigkeitsmindernde Wirkung zeigen. Im Bereich des Fahrbahnteilers wurde die niedrigste Geschwindigkeit der Ortsdurchfahrt gefahren.