Detailergebnis zu DOK-Nr. 39383
Fahrgastsicherheit in U- und S-Bahn
Autoren |
H. Krämer J. Seute |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Nahverkehr 9 (1991) Nr. 2, S. 17-22, 1 B, 4 Q
Im Rahmen einer Forschungsarbeit wurden mittels Literaturauswertungen und Interviews von Vertretern von Verkehrsunternehmen die verschiedenen Aspekte der Fahrgastsicherheit in ihrer subjektiven Komponente (Sicherheitsempfinden) und in ihrer objektiven Komponente (tatsächliche Gefährdung, Konflikt- bzw. Opferrisiko) untersucht. Fragen des subjektiven Sicherheitsempfindens konnten zusätzlich mit Hilfe von durch zwei deutsche Verkehrsunternehmen durchgeführte Befragungen der Fahrgäste nach ihren Erfahrungen über Belästigungen oder Konflikte im ÖPNV sowie mittels einiger ausländischer sozialempirischer Untersuchungen näher beleuchtet werden. Ausgehend von einer Analyse der gegenwärtigen Problemlage werden Möglichkeiten zur Verbesserung der Fahrgastsicherheit diskutiert. Die meist schon mehr oder weniger bekannten Maßnahmen lassen sich nach folgenden sachlichen Bereichen untergliedern: Beobachtung und Kontrolle der Sicherheitslage; Gestaltung und Erscheinungsbild von Haltestellenumfeld, Haltestellen und Fahrzeugen; personelle Präsenz; Kommunikations- und Überwachungseinrichtungen; Angebotsgestaltung; Fahrgastinformation; Öffentlichkeitsarbeit. Für die einzelnen Maßnahmen dieser Sachbereiche werden die Wirksamkeiten für die Fahrgastsicherheit abgeschätzt. Als wesentliche Handlungsempfehlungen werden einerseits die stärkere Betonung der Aufgaben- und Ausgabenverantwortung des Staates und der Kommunen für die öffentliche Sicherheit im öffentlichen Teilraum Schnellbahnsystem sowie andererseits das gezielte, planvolle Umsetzen von Maßnahmen im Rahmen ganzheitlicher kommunaler Sicherheits- und Verkehrskonzepte herausgestellt. Mit einer umfassenden, integrierten Handlungsstrategie wird dem Übergreifen der Gewalt in den Schnellbahnsystemen wirksam entgegengesteuert.