Detailergebnis zu DOK-Nr. 39394
Ganzheitliche Planung und Bewertung
Autoren |
R. Schnüll |
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Sachgebiete |
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
in: Maßnahmenbewertung in der Verkehrsplanung, FGSV-Kolloquium am 12. u. 13. Oktober 1989 in Bonn. Köln: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 1991, S. 17-22, 9 B, 10 Q (FGSV-Nr. 002/38)
Ein ganzheitliches Bewertungsverfahren soll in allen Stufen des Planungsprozesses dafür Sorge tragen, daß die verschiedenen Zielfelder gleichzeitig und ausgewogen in die Abwägung einbezogen werden. Alle Belange gehen am besten in die interdisziplinäre Zusammenarbeit während des Planungsprozesses ein. Eine bloße Fachleuteanhörung oder eine "multidisziplinäre Zusammenarbeit" haben dagegen den Nachteil isolierter Gutachten. Die traditionellen, überwiegend landschafts- und ökologiebezogenen Fachbeiträge können für die meisten Planungen nicht als Umweltverträglichkeitsprüfung gelten, weil neben Fauna und Flora die Faktoren Mensch, Boden, Wasser, Luft, Klima, Landschaft, Sachgüter und kulturelles Erbe zu werten sind. Ordinale Bewertungen mit offenen Rangplätzen bewähren sich als "lernendes System". Am konkreten Beispiel mehrerer Planungsvarianten für den Straßenverkehr einer kleinen Stadt werden PC-gestützte Bewertungsschritte erläutert. Es sind dies: 1. Ermittlung der am Anspruchsniveau orientierten Rangziffern. 2. Elimination von Kriterien, die keine Unterschiede bringen oder eine zu geringe Bedeutung haben. 3. Elimination von Planfällen wegen Überschreitung von Zumutbarkeitsgrenzen in einzelnen Potentialbereichen. 4. Paarweiser Vergleich der Planfälle. Dabei wird mit schulnotenähnlichen Rangplätzen 1 bis 6 gearbeitet. Die einzelnen Schritte sind auch von Nichtfachleuten nachzuvollziehen.