Detailergebnis zu DOK-Nr. 39397
Bewertungsverfahren aus ökonomischer Sicht
Autoren |
R. Willeke |
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Sachgebiete |
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
in: Maßnahmenbewertung in der Verkehrsplanung, FGSV-Kolloquium am 12. u. 13. Oktober 1989 in Bonn. Köln: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 1991, S. 30-32 (FGSV-Nr. 002/38)
Formalisierte Bewertungsverfahren, insbesondere die Kosten-Nutzen-Untersuchungen (KNA), scheinen als Entscheidungshilfen in einer Krise zu stecken. Ihnen wird verschiedentlich ihre Eindimensionalität (Geldwert) angelastet. Dabei geht es um rationale Maßnahmenwertungen und Dringlichkeitsrechnungen nicht auf dem Felde der Wirtschaft aus wirtschaftlichen Interessen, sondern um die Gesamtheit aller Ziele, für deren Bewertung ein ökonomischer Denkansatz gewählt wird. Es wird immer so bleiben, daß begrenzte Mittel eine Entscheidung im Vergleich der Zielerreichung der Lösungsalternativen für ein anstehendes Problem beeinflußen. Bei öffentlichen Investitionen kann das Prinzip der rechenhaft-rationalen Wahlentscheidungen nicht verlassen werden. Auch in Kenntnis ihrer Schwächen sind KNA in Vergleichsüberlegungen einzubeziehen. Sie lösen einen öffentlichen Rechtfertigungszwang und wirken disziplinierend. Es ist ein Mißverständnis, ihnen direkt oder indirekt Politikbevormundung anzulasten, da auch politische Entscheidungen erklärbar sein sollen. Es ist bei allem nicht zu übersehen, daß KNA auch Schwächen haben. Eine davon ist die "Asymmetrie" der Bewertungsmöglichkeiten auf der Kosten- wie auch auf der Nutzenseite oder bei der Suche nach Marktpreisen für verschiedene Nutzen oder Kosten. Sie sind daher mit Verständnis anzuwenden ohne Verbindungen zu Nutzwert-Analysen zu vermeiden.