Detailergebnis zu DOK-Nr. 39466
Städtische Verkehrsbelastung und die Betroffenheit der sozialen Schichten
Autoren |
H. Glasauer |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Internationales Verkehrswesen 43 (1991) Nr. 1/2, S. 37-42, 2 B, 2 T, 11 Q
Ziel der Studie war es, die weitverbreitete These zu prüfen, daß entlang der hoch belasteten Hauptverkehrsstraßen infolge der wachsenden Verkehrsbelastung und der hierdurch initiierten sozialen Entmischung vorwiegend untere soziale Schichten wohnen. Die gängigen Querschnittanalysen, die häufig eine derartige sozialräumliche Segregation nachwiesen, können den dynamischen Aspekt der These nicht prüfen. In einer Längsschnittuntersuchung wurde die Fragestellung in Kassel für die Jahre 1950 bis 1989 entlang hoch und gering belasteter Straßen geprüft. Die Studie ergab, daß die Ergebnisse der zitierten Studien generell bestätigt werden können, jedoch die kleinräumige Analyse deutlich macht, daß die Verkehrsbelastung auch die sozial und ökonomisch Privilegierten tangiert, diese jedoch über reichhaltigere Kompensationspotentiale verfügen. Ein Zusammenhang zwischen steigender Verkehrsbelastung und sozialer Entmischung ließ sich nicht nachweisen. Das weist daraufhin, daß als Ursache der hohen Fluktuationsraten die aus soziologischen Mobilitätsuntersuchungen bekannten Umzugsgründe handlungsrelevanter sind.