Detailergebnis zu DOK-Nr. 39469
UVP zum Bebauungsplan - Umweltqualitätsziele, Bewertungsmaßstäbe und siedlungsökologische Eckwerte
Autoren |
R. Ridky |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
UVP-report 5 (1991) Nr. 1, S. 12-17, 4 B, 10 Q
Die Einführung der kommunalen UVP ist angesichts der wachsenden Umweltproblematik insbesondere auch in den Städten und Gemeinden der beigetretenen Bundesländer von erheblicher Bedeutung. Nur so wird eine frühzeitige, umfassende, systematische und transparente Erfassung, Beschreibung und Bewertung umweltrelevanter Auswirkungen von Baumaßnahmen sowie ein umweltfreundlicher Lösungsansatz gewährleistet. Gerade auf der Ebene des Bebauungsplanes bedarf es jedoch noch Grundlagen und konkreter Vorgaben wie der Aufstellung von Umweltqualitätszielen. Die Frage, welche umweltbeeinflussenden Auswirkungen von im Bebauungsplan festgelegten Baumaßnahmen eigentlich zu erfassen, zu bewerten und auszugleichen sind, ist zu klären. Hierzu ist es erforderlich, die Wirkungszusammenhänge von Baumaßnahmen zu erfassen, Bewertungsmaßstäbe aufzustellen und siedlungsökologische Eckwerte als Entscheidungshilfen zu erarbeiten. Diesbezügliche Grundlagen und Vorgaben liegen mit dem Handbuch "Siedlungsökologische Eckwerte zum Bebauungsplan" vor, worauf der Autor in dem vorliegenden Kurzbericht eingeht. Neben dem Ausgleich unvermeidbarer Umweltbeeinträchtigungen infolge von Baumaßnahmen ist eine Verbesserung gegenüber der Ausgangssituation anzustreben. Der dargelegte Arbeitsansatz zum Bebauungskonzept und Bebauungsplan schließt an der UVP zum Flächennutzungsplan und der Ausweisung von Bauflächen bzw. Sicherstellung von ökologisch wertvollen Freiflächen an. Anhand der Untersuchung verschiedener Wohnbaumaßnahmen wurden Ursachen und vernetzte Wirkungszusammenhänge von Umweltbeeinträchtigungen analysiert und aufgezeigt. Durch Gegenüberstellung der Ausgangssituation und der Planungsvariante wird die Veränderung der Ausgangssituation im Siedlungsbereich mit Hilfe der Meßgrößen Versiegelungsgrad, Nutzungsintensität, Grünvolumen, Wasserableitung und für Hangsituationen Erdbewegungen, Stützwände und Abflußsituation am Hang erfaßt. Als Grundlage für Planungsvorgaben wurden Bewertungsmaßstäbe zu diesen Größen entwickelt, indem die Verfahrensansätze zum Bodenkennwert, der Bodenfunktionszahl, Grünvolumenzahl, dem biotischen Potential und dem Abflußbeiwert weiterentwickelt wurden. Auf dieser Grundlage wurden die dargelegten siedlungsökologischen Eckwerte mittels Ansatz der Wertespanne erarbeitet. Dabei wurden die Mindestvorgaben Orientierungswerten zwecks Eingrenzung des Geltungsbereiches der Eckwerte gegenübergestellt. Grenzen der Anwendbarkeit werden aufgezeigt. Mit Hilfe der dargelegten Wirkungsanalyse und der Mindestvorgaben zum Bebauungskonzept und Bebauungsplan wird die angestrebte Integration der natur- und landschaftsbezogenen Aspekte im Rahmen der Bebauungsplanerstellung kurz erläutert.