Detailergebnis zu DOK-Nr. 39471
Geschwindigkeitsdämpfende Gestaltung von Ortseinfahrten kleiner Orte und Dörfer
Autoren |
J. Lange |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 568, 1990, 108 S., zahlr. B, T, Q
Mit dem Ziel, ein Entwurfsrepertoire zur geschwindigkeitsdämpfenden Umgestaltung von Ortseinfahrtbereichen unterschiedlicher Ausprägung zu erarbeiten, wurde zunächst anhand der beiden Unterscheidungskriterien "straßenräumliches Umfeld" und "Kurvigkeit und Sichtweite" eine Typologie der Ortseinfahrten definiert, die durch sinnvolle Kombinationen auf zwölf repräsentative Ortseinfahrttypen reduziert wurde. Lokale Geschwindigkeitsmessungen zeigten überhöhte Geschwindigkeiten an fast allen der 73 untersuchten Ortseinfahrten auf. Weiterhin ist festzustellen, daß sich über die auf die Ortseinfahrttypen bezogenen Unterschiede hinweg das Geschwindigkeitsverhalten vor allem in Abhängigkeit von der straßenräumlichen Ausprägung einstellt, während die unterschiedliche Ausprägung der Streckencharakteristik keine eindeutigen Auswirkungen hat. Auf der Basis der Untersuchungsergebnisse wurde ein Maßnahmenkatalog entwickelt und zu sechs Maßnahmegruppen zusammengefaßt: a) Verringerung der Fahrbahnbreite (baulich oder optisch); b) Veränderung der Fahrbahnoberfläche (als Materialwechsel oder durch Markierung); c) Maßnahmen im Seitenraum (Pflanzungen, Tore); d) Inseln im Ortseinfahrtbereich (Mittelinseln und Kreisverkehrsplätze); e) Veränderungen der Linienführung; f) Verkehrsregelnde und verkehrssteuernde Maßnahmen (Geschwindigkeitswarnanlagen, Lichtsignalanlagen mit Grünzeitanforderung durch Kraftfahrzeuge, Zeichen der StVO). Die unterschiedlichen Wirkungen dieser Maßnahmegruppen werden aufgezeigt und Empfehlungen hinsichtlich ihres Einsatzes gegeben, wobei generell festgestellt wird, daß eine wirksame Geschwindigkeitsdämpfung in Ortsdurchfahrten nur durch durchgehende Maßnahmenkonzepte erzielt werden kann.