Detailergebnis zu DOK-Nr. 39483
Das Überholmanöver und der Einfluß großer Lastzüge (Orig. engl.: Mechanics of the passing maneuver and the impact of large trucks)
Autoren |
L.R. Rilett B.G. Hutchinson M. Whitney |
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Sachgebiete |
5.10 Entwurf und Trassierung 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) |
Transportation Research PT A 24A (1990) Nr. 2, S.121-128, 10 B, 2 T, 8 Q
In den USA und Kanada werden die erforderlichen Sichtweiten für die Markierung von Überholmöglichkeiten auf Landstraßen nach dem AASHTO-Standard (1965) festgelegt. Dieser langjährige Standard wird unter dem Druck, auch sehr lange Lastzüge (über 25 m) auf Landstraßen zuzulassen, zunehmend diskutiert. Bisherige Berechnungsansätze gehen davon aus, daß das überholende Fahrzeug am kritischen Überholpunkt, bei dem noch gerade der Überholvorgang abgebrochen werden kann, bereits die zulässige Höchstgeschwindigkeit erreicht hat. Ebenfalls werden unrealistisch niedrige Geschwindigkeiten bei Abbruch des Überholvorgangs angenommen. In dem vorgestellten Modell wird das Fahrverhalten explizit berücksichtigt. Beschleunigungen über den kritischen Überholpunkt hinaus sind möglich; ebenso wie geschwindigkeitsabhängige Mindestabstände. Mit dem neuen Modell ergeben sich für zulässige Geschwindigkeiten unter 90 km/h niedrigere Sichtweiten als nach den bisherigen Standards, während sich die erforderlichen Sichtweiten bei höheren Geschwindigkeiten drastisch vergrößern. Zum Beispiel beträgt die erforderliche Sichtweite bei der Überholung eines 25 m langen Lastzuges unter einer zulässigen Geschwindigkeit von 100 km/h annähernd 1 km, während bisher nur 650 m als notwendig erachtet wurden.