Detailergebnis zu DOK-Nr. 39542
Lüftersteuerung im Brandfall
Autoren |
R. Pinter K. Pucher R. Pucher |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 388, 1990, 75 S., zahlr. B, 2 T, 4 Q
Durch eine geeignete Steuerung der Lüftungsanlage eines Straßentunnels können die Strömungsverhältnisse den Bedürfnissen im Brandfall angepaßt werden. Bei der Querlüftung kann durch gruppenweise Öffnung von Ablufthauben eine konzentrierte Absaugung in der Umgebung der Brandstelle erreicht werden. Im Falle einer reversiblen Halbquerlüftung kann dieser Effekt durch eigene Brandklappen erzwungen werden. Bei einer Tunnelanlage mit Längslüftung muß die Längsströmung der Rauchgase möglichst rasch gestoppt (Gegenverkehr) oder es müssen die Brandgase in Fahrtrichtung geblasen werden (Richtungsverkehr). Die Auswirkungen dieser Rauchgassteuerung wurden mathematisch simuliert und für drei konkrete Fälle, den Plabutschtunnel (Querlüftung), Herzogenbergtunnel (Halbquerlüftung) und Kalcherkogeltunnel (Längslüftung) nachgerechnet. Es zeigt sich, daß sowohl durch gruppenweise Öffnung von Ablufthauben als auch durch eigene Brandklappen eine wesentlich verstärkte örtliche Absaugung erreicht werden kann. In den durchgerechneten Beispielen war der Verstärkungsfaktor (Verhältnis erhöhte Absaugung durch gleichmäßige Absaugung) bei der Quer- und Halbquerlüftung am Kanalende etwa drei, am Kanalanfang dagegen fast sieben. Bei der Längslüftung war zu sehen, daß die nach einem Brandfall in den Tunnel einfahrenden Fahrzeuge einen großen Einfluß auf die Längsgeschwindigkeit der Tunnelluft haben. Das Abstoppen der Längslüftung mit den Strahlventilatoren muß sehr genau gesteuert werden, weil es sonst unter Umständen zu einer Verqualmung des ganzen Tunnels kommen kann.