Detailergebnis zu DOK-Nr. 39544
Technik und Verantwortung politischen und planerischen Handelns
Autoren |
J. Bugl |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft |
in: Verkehr wohin - Aspekte nach 2000: FGSV-Kolloquium am 7.-8. Mai 1990 in Mainz. Köln: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 1991, S. 7-11, 4 B, 9 Q (FGSV-Nr. 002/41)
Die Gleichung technischer Fortschritt = gesellschaftspolitischer Fortschritt geht nicht mehr auf. Das schließt der Referent aus Befragungen. Während im Jahr 1975 noch 75 % der Befragten in Deutschland in der Technik den Segen der Menschheit sahen, taten dies im Jahre 1990 nur noch 40 %. Unterschiedliche Ausgangspositionen führen zu divergierenden Beurteilungen der Technik. In der Technik kann ein unabwendbarer Prozeß der Menschheit zur Anpassung an die sich verändernden Bedingungen gesehen werden oder, wie dies viele Soziologen tun, eine Anhäufung von Risiken. Die Chancen der Technik gehen dabei unter. Da es ohne Technik keinen Fortschritt gibt, kommt es auf die Qualität des technischen Fortschritts an. Die ständig aktuelle Frage lautet: Dürfen wir alles tun, was wir tun können? Die Verantwortung der Technik schließt die Pflichten ein, sich bei jeder Entscheidung über Folgen, Nebenfolgen und Spätfolgen Rechenschaft zu geben. An dieser Verantwortung habe es in der Vergangenheit gefehlt. Daher ist zu fragen, ob die heutige Technikkontrolle vertretbar ist und ob die auf uns zukommenden Probleme noch mit den Kontrollmöglichkeiten von gestern gesteuert werden dürfen und ob die Technikfolgenabschätzung nicht doch stärker institutionalisiert werden sollte. Die heutige Technikkontrolle durch Techniker ist nicht unproblematisch. Techniker identifizieren sich zu stark mit ihrer Technik und fühlen sich bei Kritik gleich provoziert.