Detailergebnis zu DOK-Nr. 39584
Tendenzen und Szenarien
Autoren |
T. Sieverts |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
in: Verkehr wohin - Aspekte nach 2000: FGSV-Kolloquium am 7.-8. Mai 1990 in Mainz. Köln: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 1991, S. 41-42 (FGSV-Nr. 002/41)
Aus der Sicht des Städtebaues wird die Auffassung vertreten, daß Planer und Entscheidungsträger ihre bisherige Haltung ändern und problemgerecht handeln müssen. Dazu gehört im starken Maße die Homogenisierung der Raumnutzung, da sich der Raum durch das Auto verflüssige. Die drohende ökologische Katastrophe erfordert eine drastische Einschränkung des Verbrauchs. Der Zwang zur Mobilität löst alle menschlichen und sozialen Beziehungen auf. Der Raum löst sich auf. Die täglichen und auch sonstigen Fahrstrecken werden zunehmend länger. Wenn man den Autoverkehr sich weiter "naturwüchsig" entwickeln läßt, wird man völlig vom Auto abhängig. Da zunehmender Wohlstand in allen Bereichen mit steigendem Flächenbedarf einhergeht, sind Einschränkungen, Ge- und Verbote und Verteuerungen unausweichlich. Die Städte müssen so umgebaut werden, daß die täglichen Bedürfnisse ohne motorisierten Individualverkehr befriedigt werden können. Reurbanisierung ist notwendig. Lebensqualität ist mehr als Erreichbarkeit. Je arbeitsteiliger eine Gesellschaft, umso fremdbestimmter ihre Individuen. Konkreter als diese Meinungen und Problemschilderungen ist die Aussage, daß bei zielgerechtem Einsatz aller Umbau- und Erneuerungspotentiale unsere städtische Umwelt von ein bis zwei Generationen radikal für eine bessere Lebenqualität mit Einfügung in die Naturkreisläufe umbaubar ist.