Detailergebnis zu DOK-Nr. 39724
Entwicklungsfunktionen der Verkehrsträger in den neuen Bundesländern - Einige grundsätzliche Überlegungen
Autoren |
H. Böttcher |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft |
Schriftenreihe der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (DVWG), Reihe B H. B 139, 1991, S. 137-152, 1 B, 2 T, 9 Q
In den alten Bundesländern erweist sich das hohe Mobilitätsniveau mehr und mehr als Entwicklungshemmnis. Offensichtlich spielen bei der Aktivierung des Mobilitätspotentials einer Region heutzutage nicht nur quantitative, sondern auch qualitative Gesichtspunkte eine wichtige Rolle. Für die neuen Bundesländer stellt sich daher die Frage nach dem verkehrspolitischen Leitbild. Die Entwicklungsfunktionen der Verkehrsträger hängen von der Definition und Einhaltung sozio-ökonomischer Ziele ab. Der Verfasser verzichtet auf die Betrachtung von Status-quo-Analysen und -Entwürfen. Stattdessen werden die einzelnen Verkehrsbereiche für sich betrachtet. Dabei zeigt sich, daß in den neuen Bundesländern bis 2010 mit starkem Anwachsen des Verkehrsaufkommens, der Verkehrsleistung und mit einer Anpassung des modal-split an die Verhältnisse in den alten Bundesländern zu rechnen ist, obwohl die Ausgangsdaten die Bevorzugung des Schienenverkehrs zeigen. Die Verschiebung zum Nachteil des Schienenverkehrs entsteht dadurch, daß im Zusammenhang mit logistischen Funktionen im Güterverkehr die zusätzlich anfallenden Kosten im Transportbereich niedriger sind als die Betriebskosten (z.B. Lagerhaltung). Die Frage nach der noch notwendigen Quantifizierung und Bewertung der einzelnen Deckungsbeiträge und der Abgeltung der aktivitätsbezogenen Kosten muß beantwortet werden, bevor dabei an Korrekturen gedacht wird. Gleiches gilt auch für andere Wirkungen des Verkehrs, da die Verkehrsmärkte nur sehr unvollkommen hinsichtlich Ressourcenverbrauch und Umweltbelastung reagieren. Dabei ist die alte Bundesrepublik kein gutes Beispiel für die neuen Bundesländer.