Detailergebnis zu DOK-Nr. 39727
Private und öffentliche Investitionen im Verkehr (Orig. engl.: Private and public investment in transport)
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2.0 Allgemeines |
Round Table (ECMT) H. 81, 1990, 109 S., 6 B, 8 T zahlr. Q
Europas Transportverbindungen mit seiner Umgebung sind vielfach immer noch unzureichend, weil einige mehr zentrale Bereiche durch Verkehrsstauungen betroffen sind. Da neue Investitionsprojekte zum Erhalt der Infrastrukturen und ihrer Kapazitätssteigerung nicht immer vollständig von der öffentlichen Hand finanziert werden können, erhebt sich die Frage des Einsatzes privatwirtschaftlicher Finanzmittel. Der "Runde Tisch 81" der ECMT beschäftigte sich im Mai 1989 in Paris mit diesen Problemen und untersuchte den Beitrag, den privates Kapital bei der Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur leisten kann. Drei Einzelbeiträge bilden den überwiegenden Teil des Tagungsbandes. Gerardin aus Frankreich stellt die spezifischen Charakteristika von Finanzierungsmethoden großer Verkehrsinfrastrukturprojekte dar und erläutert sie an den Beispielen Mont-Blanc-Tunnel, Kanaltunnel und europäische Bahnhochgeschwindigkeitsstrecken Paris-Brüssel-London-Köln-Amsterdam. Gerardin fordert die Einrichtung einer europäischen Transportagentur unter dem Dach der EG, die mit öffentlichem und privatem Kapital das europäische Verkehrsnetz ausbauen soll. Rickard (Großbritannien) berichtet über die Erfahrungen mit der 1. Phase der Privatisierung im Verkehrswesen im Vereinigten Königreich, die wesentliche Teile von Verkehrsbereichen betroffen hat, insbesondere Straßengütertransport, Flughäfen, Fluglinien, Häfen und Busindustrie; derzeit wird eine Privatisierung der British Rail (Eisenbahn) untersucht. Die 2. Phase stellt der Einsatz privater Gelder für große Verkehrsprojekte wie den Kanaltunnel und die Dartford-Brücke dar. Überprüft wird die Einführung privater Investitionsmittel beim öffentlichen Eisnenbahnverkehr wie beim Ausbau verschiedener Straßenbahnnetze oder der U-Bahn in London. Aufbauend auf einer Darstellung der theoretischen Grundlagen der Investitionen und der Preistheorie im Verkehr warnt Rothengatter (Deutschland) vor einer allzu großen Euphorie, die Probleme einfach durch eine totale Deregulierung des Verkehrsmarktes lösen zu können, der Investitionsumfang könnte sogar abnehmen. Rothengatter sieht die Chancen der Privatisierung eher im Betrieb der Verkehrssysteme als in dem Ausbau der Infrastruktur für die Verkehrssysteme. Abschließend werden Kurzergebnisse der Round-Table-Debatte abgehandelt.