Detailergebnis zu DOK-Nr. 39739
Disparitätenabbau bei der regionalen Verkehrsinfrastrukturausstattung - ein neues Ziel der Raumordnung
Autoren |
R. Herz |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
in: Verkehrsplanung gestern - heute - morgen: Vorträge des Arbeitsausschusses 1.11 "Erhebung und Vorausschätzung des Verkehrs" am 29.-30. Mai 1989 in Aachen. Köln: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 1991, S. 106-124, 9 B, 9 Q (FGSV-Nr. 002/44)
Der Beitrag setzt sich kritisch mit dem standardisierten Bewertungsverfahren des BMV bei der Projektbewertung in der Bundesverkehrswegeplanung auseinander und zeigt Mängel der bisher verwendeten Bewertungskriterien am Beispiel der Meßvorschrift für Kriterien aus dem Bereich der Raumordnung auf. Dies gilt insbesondere bezüglich des sogenannten Erheblichkeitsfaktors im Zusammenhang mit der Nutzenkomponente, mit der die konjunkturneutralen Beschäftigungseffekte eines Straßenbauprojekts gemessen werden sollen. Die Kritik bezieht sich vor allem darauf, daß in der Meßvorschrift für den Erheblichkeitsfaktor die Einwohner einer Region unberücksichtigt bleiben. Es wird ein Ansatz gegenübergestellt, mit dem sich Disparitäten in der Verkehrsinfrastrukturausstattung unter Einbezug der Siedlungsdichte abschätzen lassen. Einfache Regressionsgleichungen für die Abhängigkeit des Verkehrsinfrastruktur-Anlagevermögens von der Siedlungsdichte zeigen bei Betrachtung des Anlagevermögens aller Verkehrsträger einen relativ straffen empirischen Zusammenhang, der sich bei Einbezug weiterer erklärender Variabler noch erhöhen ließe. Interessant erscheint eine detailliertere Betrachtung der Ausreißer. Insgesamt sollten Straßenbauprojekte vor allem in solchen Regionen realisiert werden, die bisher, ceteris paribus, zu schwach ausgestattet sind.