Detailergebnis zu DOK-Nr. 39751
Erfahrungen mit Tempo 30-Zonen
Autoren |
H.-J. Collin |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung |
in: Verkehrsplanung gestern - heute - morgen: Vorträge des Arbeitsausschusses 1.11 "Erhebung und Vorausschätzung des Verkehrs" am 29.-30. Mai 1989 in Aachen. Köln: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 1991, S. 65-82, 12 B, 3 Q (FGSV-Nr. 002/44)
Verkehrstechnische Erhebungen in Form von Vorher-Nachher-Untersuchungen in 20 Einzelgebieten bilden die Grundlage, die Wirkungen der Zonengeschwindigkeitsbeschränkung zu ermitteln. Zur Absicherung der Befunde wird in vier Gebietsarten - Modell-, Sonder-, Vergleichs- und Kontrollgebiete - unterteilt. Messungen und Erhebungen im einzelnen umfassen verkehrstechnische Untersuchungen (Parksituation, querschnitts- und streckenbezogene Geschwindigkeiten), Unfalluntersuchungen (Unfallhäufigkeit und -schwere, Struktur der Unfalltypen) und Befragungen von Personen und in Betrieben (Beurteilung des Wohnumfelds, Einschätzung des Kinderspiels, Auswirkungen des Verkehrsverhaltens und Maßnahmenakzeptanz). Mit Ausnahme der Vergleichsgebiete (ohne Tempo 30-Beschränkung) nehmen in allen Gebietsarten die Geschwindigkeiten durch Tempo 30-Beschilderung signifikant ab, in den Modellgebieten z.B. von 41,5 auf 38,2 km/h (Mittelwerte). Die Überschreitungshäufigkeiten von Tempo 30 liegen bei 84 %, über 50 km/h fahren 8 % der erfaßten Fahrer. Im Geschwindigkeitsprofil kann eine Abnahme der Verzögerungsanteile und Beschleunigungsanteile beobachtet und mithin von einer Verstetigung gesprochen werden. Die Wohnzufriedenheit in den Modellgebieten erhöhte sich merklich. Die Anzahl der Unfälle mit Personenschäden nahm mit 23 % deutlich ab, noch deutlicher bei den Unfällen mit schweren Folgen. Nach den vorliegenden Ergebnissen haben sich Zonengeschwindigkeitsbeschränkungen grundsätzlich bewährt.