Detailergebnis zu DOK-Nr. 39942
P + R in einem Gesamtverkehrskonzept - Hamburg: Neue Erhebungen brachten neue Erkenntnisse
Autoren |
D. Buch H.-J. Lamla H. Larisch |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 5.13 Ruhender Verkehr (Parkflächen, Parkbauten) |
Nahverkehr 9 (1991) Nr. 9, S. 60-69, 10 B, 1 Q
Die Zahl der P+R-Parkstände in Hamburg stieg von 200 in 1963 kontinuierlich auf 13.200 Parkstände in 1990 auf insgesamt 79 Anlagen an. Das aktuelle Ausbauprogramm sieht bis 1995 eine Zielzahl von 18.500 Parkständen vor, in ersten Überlegungen bis zum Jahr 2000 wird die Zielzahl 25.000 Parkstände diskutiert. Bisher wurde davon ausgegangen, daß über 90 % der P+R-Kunden regelmäßig, d.h. mindestens dreimal pro Woche, am P+R-System teilnehmen. Haupt-Fahrtzwecke der P+R-Kunden sind Berufs- und Ausbildungsverkehr. Eine 1989 durchgeführte Untersuchung erbrachte überraschende, neuartige Erkenntnisse. Während acht Monaten wurde auf sieben ausgewählten Anlagen mit 2.200 Parkständen eine Erhebung durchgeführt, bei der pro Monat jeweils während einer ganzen Woche (Montag bis Freitag) die Kennzeichen der parkenden Fahrzeuge notiert wurden. 50 % aller Fahrzeuge wurden nur einmal im gesamten Erhebungs-Zeitraum beobachtet, 20 % weniger als einmal pro Woche, 20 % ein- bis zweimal pro Woche und lediglich 10 % mehr als zweimal pro Woche. Dennoch sind fast alle P+R-Teilnehmer Dauerfahrkarteninhaber. Dies zeigt, daß die P+R-Nutzer überwiegend flexibel am P+R-System teilnehmen, d.h. je nach täglicher Aktivitätenkette wird P+R genutzt oder mit einem öffentlichen Verkehrsmittel zur Schnellbahn gefahren. Ferner wechseln die P+R-Nutzer offensichtlich oft und flexibel die P+R-Anlage. Diese Ergebnisse zeigen, daß P+R als fester Bestandteil des Gesamtverkehrssystems gesehen werden muß, und zwar nicht als Konkurrenz zu anderen Zubringern zur Schnellbahn, sondern als notwendige Ergänzung zur Abwicklung variabler Tagesabläufe in einer modernen Dienstleistungsgesellschaft.