Detailergebnis zu DOK-Nr. 39995
Das ÖPNV-Forschungskonzept - Abkehr vom sektoralen Denken - Hinwendung zu einer Gesamtkonzeption
Autoren |
G. Girnau A. Müller-Hellmann |
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Sachgebiete |
0.8 Forschung und Entwicklung 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Nahverkehr 9 (1991) Nr. 6, S. 10-15, 6 B, 1 T
Der Aufsatz stellt für das Fachgebiet des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ein in sich schlüssiges, stufenweise aufgebautes Forschungs- und Entwicklungs-Gesamtkonzept vor. Dabei kann es bei neuen F + E-Aktivitäten nicht um die Entwicklung völlig neuer Verkehrssysteme gehen, sondern um die Optimierung der vorhandenen und um die gegenseitige Koordinierung. Zur Lösung dieser Aufgabe werden vier Zielbereiche und hierfür mögliche Forschungsschwerpunkte vorgestellt: Technologieanpassung an die Bedürfnisse: 1. des Fahrgastes: z. B. Tarif- und Fahrgeldmanagement, neue Betriebsformen, attraktive und wirtschaftliche Fahrzeuge, Verknüpfung der Systeme, Informationstechnik, Leittechnik; 2. der Umwelt: z.B. Energiebedarfsminimierung, Schadstoffminimierung, Verbesserung von Erscheinungsbild und Sicherheit, Minderung von Lärm und Erschütterungen; 3. der Mitarbeiter der Verkehrsunternehmen: z. B. Schulungsprogramme, Fahrerplatzgestaltung, Werkstattarbeitsplätze, Leitstellengestaltung RBL, Fahr- und Dienstpläne; 4. der neuen Bundesländer: z.B. Organisationsmodelle, Tariffragen, Abgeltungszahlungen, Infrastrukturlösungen und -finanzierung, Umweltschutz, Fahrzeugtechnik, Leittechnik. Da in diesem Gesamtkonzept keine einzelnen F + E-Projekte dargestellt sind, können auch keine Aussagen über den gesamten Finanzbedarf gemacht werden. Eine Umsetzung wird jedoch gegenüber dem Status quo einen verstärkten F + E-Mitteleinsatz seitens der Bundesregierung im ÖPNV-Bereich erfordern, was angesichts der steigenden Bedeutung des ÖPNV für die Problemlösung gerechtfertigt erscheint.