Detailergebnis zu DOK-Nr. 40031
Stauvorgänge auf voll ausgelasteten Autobahnen - Vermeidung turbulenter Verkehrsströme
Autoren |
H.P. Piper |
---|---|
Sachgebiete |
5.1 Autobahnen 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) |
Internationales Verkehrswesen 43 (1991) Nr. 11, S. 489-493, 3 B, 1 T
Nach den herkömmlichen Idealvorstellungen eines flüssigen Autobahnverkehrs kann jeder Fahrer beliebige Geschwindigkeiten fahren und hat dafür genügend Überholmöglichkeiten, entsprechend der Regel "Rechts fahren, links überholen". Diese Idealvorstellung läßt sich im immer dichter werdenden Verkehr immer seltener verwirklichen. Der zukünftige Normalfall wird die Fahrt im Kolonnenstrom voll ausgelasteter Autobahnen sein. Im günstigen Fall wird dieser Kolonnenstrom laminar (gleichmäßig) verlaufen, zwar mit begrenzter, aber noch akzeptabler Geschwindigkeit und mit voller Ausschöpfung der Autobahn-Kapazität (Kapazitäts-Strom). Im ungünstigen Fall wird der Verkehrsstrom mit verminderter Kapazität turbulent (verwirbelt) verlaufen, mit Fahrt von Stau zu Stau. Es kommt also darauf an, geeignete Maßnahmen zu finden, um den laminaren Zustand der Verkehrsströme zu fördern. Aus den Gesetzen der Strömungslehre von Flüssigkeiten wurden handliche Formeln entwickelt, um die Prinzipien der Verkehrsströme auf voll ausgelasteten Autobahnspuren (Kapazitäts-Ströme) zu bescheiben. Ähnlich wie bei Flüssigkeiten mit der Reynold-Zahl, läßt sich auch für den Verkehrsstrom der Umschlagspunkt von laminarer in turbulente Strömung definieren. Wenn nach solchen Kriterien ermittelte obligatorische Mindest- und Höchstgeschwindigkeiten für die einzelnen Autobahnspuren eingeführt würden, ließe sich die Zahl der "Staus aus dem Nichts" wesentlich reduzieren.