Detailergebnis zu DOK-Nr. 40035
Deregulierung im Güterverkehr (Orig. engl.: Deregulation of freight transport)
Autoren | |
---|---|
Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.21 Straßengüterverkehr |
Round Table (ECMT) H. 84, 1991, 132 S., 4 B, 2 T, zahlr. Q
Die Zusammenfassung der Ergebnisse des "Round Table 84" beschreibt die bisherige Entwicklung der Deregulation im Güterverkehr in einzelnen Ländern der Europäischen Gemeinschaft und zeigt die Perspektiven der Deregulation auf. Ein verbessertes ökonomisches Klima innerhalb eines kontrollierten Wettbewerbs ist grundsätzlich geeignet, eine Deregulation zu begünstigen. Eine genauere Prognose der Entwicklung ist aufgrund der vielschichtigen Strukturen im Gütertransportbereich außerordentlich schwierig und komplex. Das zukünftige Regulationssystem im Straßengüterverkehr im nationalen und internationalen Transportwesen der EG sollte durch den Wegfall quantitativer Restriktionen gekennzeichnet sein, wobei schwerpunktmäßig Marktzugangshemmnisse beseitigt und die Bedingungen für den Wettbewerb harmonisiert werden sollten, sowie effiziente Marktbeobachtungssysteme einzuführen sind. Dazu ist es in der Bundesrepublik Deutschland z.B. notwendig, die Bundesbahn und die Reichsbahn in kommerzielle Unternehmen zu überführen. Auf Gemeinschaftsebene sollten quantitative Restriktionen beim grenzüberschreitenden Straßengüterverkehr aufgehoben und die Kooperation der nationalen Bahngesellschaften gefördert werden, um beispielsweise direkte internationale Tarife zu vereinbaren. Dabei ist allerdings auch weiterhin von sinkenden Anteilen des Schienengüterverkehrs aufgrund mangelnder Konkurrenzfähigkeit im Preisniveau auszugehen. Zur Vermeidung nachteiliger Wirkungen der Deregulation wie nachlassender Verkehrssicherheit, sich verschlechternder Arbeitsbedingungen der Beschäftigten oder höherer Umweltbelastungen ist eine regelmäßige Kontrolle der Vorschriften in Verbindung mit empfindlichen Strafen bei Nichteinhaltung der Bestimmungen sicherzustellen. In diesem Zusammenhang sollten die durch den Straßengüterverkehr verursachten und durch ihn nicht gedeckten hohen sozialen Kosten zugunsten der Bahn berücksichtigt werden. Insgesamt ist der Güterverkehr produktiver zu gestalten, indem der Prozeß der europäischen Wettbewerbsbildung beschleunigt wird.