Detailergebnis zu DOK-Nr. 40058
Bewertung von Anwendungskriterien für das grabenlose Bauen und Instandhalten von Leitungen
Autoren |
A. Haack |
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Sachgebiete |
7.9 Leitungsgräben, Rohrleitungen, Durchlässe |
Tiefbau Ingenieurbau Straßenbau 33 (1991) Nr. 10, S. 744-753, 4 B, 1 T , 4 Q
Die Leitungsnetze der Ver- und Entsorgungsleitungen in der Bundesrepublik Deutschland weisen erhebliche Netzlängen auf. So umfaßt allein das öffentliche Abwassernetz ca. 350.000 km, hinzu kommen noch mehr als 700.000 km privater Abwasserleitungen. Geht man von rd. 20 % schadhafter Leitungsstrecken aus, so ergibt sich eine sanierungsbedürftige Leitungslänge von 200.000 km mit einem Investitionsbedarf von rd. 200 Milliarden DM nur bei der Abwasserentsorgung. Ähnlich liegen die Verhältnisse bei den Gas-, Wasser-, Fernwärme-, Strom- und Telefonleitungen. Im Leitungsbau werden heutzutage mehr als 95 % der Rohr- und Leitungsverlegungen in offener Bauweise ausgeführt. Nach Abschätzungen unter Experten könnten jedoch grabenlose Bauweisen mindestens 30 % der Arbeiten umfassen, wenn es gelingt, die bei Planung und Bau notwendigen Kenntnisse und Bewertungskriterien den damit beschäftigten Fachleuten zu vermitteln. In einer von der German Society for Trenchles Technology (GSTT) geplanten und mit öffentlichen Mitteln geförderten Untersuchung sollen die Vorteile grabenloser Bauweisen im Hinblick auf Umweltaspekte, Leitungsqualität, Kosten, öffentliche Akzeptanz sowie Planung und Betrieb eingehend analysiert und die Ergebnisse den offenen Bauweisen kritisch prüfend gegenübergestellt werden. Themen der Untersuchung sollen sein: Stand der Technik, Verfahrenstechnik, Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit bei Neubau und Sanierung sowie Rechtsfragen. Damit sollen die geeigneten Einsatzgebiete und Anwendungsgrenzen für die verschiedenen offenen und grabenlosen Bauweisen herausgearbeitet werden. Die Ergebnisse sollen in einem Leitfaden für die Planung, Ausschreibung und Vergabe von Leitungsarbeiten verschiedenster Art einfließen. Bezogen auf die Anwendung grabenloser Baumethoden sollen außerdem Grundlagen und Verfahren zur Gesamtbetrachtung aller Faktoren im Hinblick auf Kosten-Nutzen-Rechnungen entwickelt werden. Die GSTT-Untersuchungen laufen Ende 1991 an. Mit ersten Teilergebnissen wird im Jahre 1994 gerechnet. Bis dahin wird die GSTT Zwischenergebnisse fortlaufend der Öffentlichkeit vorstellen.