Detailergebnis zu DOK-Nr. 40079
Aufsuchen und Sanieren von Lecks in Brückenabdichtungen
Autoren |
E. Roubin H. Rötzer J. Riesing |
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Sachgebiete |
15.7 Brückenbeläge, Abdichtungen |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 395, 1991, 40 S., zahlr. B, 5 T
Lecks in Brückenabdichtungen sind sehr häufig zu beobachten und auch bei neueren Bauwerken nicht auszuschließen. Durchdringendes Wasser, besonders wenn es höhere Chloridgehalte hat, bedeutet bei längerer Einwirkung eine Gefahr für die Standfestigkeit des Bauwerkes. Oft werden Reparaturen lange nicht in Angriff genommen, da die derzeitige Praxis im Abtrag der gesamten Fahrbahndecke, der Randleisten und der Abdichtung sowie der Neuherstellung all dieser Konstruktionsteile besteht. Diese Reparaturen sind nicht nur sehr teuer, sondern bedingen umfangreiche Verkehrsbeschränkungen. Die Ortung der Schadstellen mit dem Tracergas SF(Index 6), welches noch in geringsten Spuren nachweisbar ist, wurde an verschiedenen Probeplatten und zuletzt an einer Brücke entwickelt und erprobt. Das Prüfgas wird in Risse an der Brückenunterseite, aus denen Wasser austritt, gedrückt. Das Gas dringt durch die Leckstellen in der Abdichtung und breitet sich von diesen durch Diffusion in der Fahrbahndecke aus. An der Oberfläche wird die Konzentrationsverteilung des Prüfgases gemessen, wobei bei einigermaßen homogenem Material ein Konzentrationsmaximum über der schadhaften Stelle erhalten wird. Falls die oberste Schicht für das Prüfgas undurchlässig ist, wird ein Netz von Bohrungen für die Messungen angebracht. Durch die Verwendung moderner Materialien und Methoden, besonders der Injektion niederviskoser Epoxydharze, können die festgestellten Lecks ohne großflächigen Abtrag der Fahrbahndecke oder anderer Konstruktionsteile dauerhaft verschlossen werden. Durch Einschränkung der zu sanierenden Bereiche des Brückenbauwerkes durch eine Leckortung mit dem Tracergas SF(Index 6) und einer Reparatur der Lecks ohne Abtrag der Fahrbahndecke durch Kunstharzinjektionen können sehr teure Sanierungsarbeiten und vor allem langandauernde Verkehrsbehinderungen vermieden werden.