Detailergebnis zu DOK-Nr. 40210
Leit- und Informationssystem Berlin
Autoren |
G. Hoffmann J.M. Sparmann R. von Tomkewitsch |
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Sachgebiete |
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Hildesheim: Robert Bosch GmbH / München: Siemens Aktiengesellschaft / Berlin: SNV Studiengesellschaft Nahverkehr u.a., 1991, 126 S., zahlr. B, 4 T, zahlr. Q
Mit dem Forschungsprojekt LISB (Leit- und Informationssystem Berlin) sollten in einem Feldversuch die Nutzungsmöglichkeiten eines Systems mit Zweiweg-Kommunikation zwischen einer Leitzentrale und Fahrzeugen untersucht, die Realisierbarkeit und die Wirkungen demonstriert sowie Kosten und Wirksamkeit abgeschätzt werden. Das System besteht im wesentlichen aus einem Verkehrsleitrechner, Baken an lichtsignalgesteuerten Knotenpunkten und einem Navigationsrechner in den teilnehmenden Fahrzeugen. Der ausgezeichnet dokumentierte Schlußbericht der Projektgruppe beschreibt ausführlich den Aufbau des Feldversuchs (Ausrüstung der Fahrzeuge, Planung und Aufbau der Baken) und die Durchführung (Auswahl und Betreuung der Versuchsteilnehmer) sowie die gerätetechnischen und verkehrstechnischen Versuchsergebnisse. Es wurde ein hohes Maß an technischer Zuverlässigkeit erreicht. Trotz einer Basis von 700 Teilnehmern war es nicht möglich, eine über den Feldversuch hinausgehende Bewertung vorzunehmen. Unter Beachtung dieser Einschränkung zeigt das Gesamtergebnis, daß die Hauptvorteile von LISB in der Leitfunktion für orts- und wegeunkundige Fahrer liegen. Der Befolgungsgrad der Leitempfehlungen ist hoch. Bei relativ geringen Investitionskosten für die Betreiber ist ein hohes Potential für eine zukünftig effizientere Organisation des Stadtverkehrs gegeben. Der Bericht führt hierzu beispielhaft an, daß die individuelle Verkehrsbeeinflussung vorteilhaft mit der kollektiven Beeinflussung (Lichtsignalanlagen, Wechselverkehrszeichenanlagen, Verkehrsfunk) verbunden und bis hin zum kooperativen Verkehrsmanagement ausgebaut werden kann. Ein bedeutender Nebeneffekt des Systems ist darin zu sehen, daß in der Leitzentrale ständig aktuelle Reisezeitdaten zur Verfügung stehen, aus denen sich wertvolle Erkenntnisse für verkehrslenkende Maßnahmen ziehen lassen.