Detailergebnis zu DOK-Nr. 40211
Telearbeit und Ausdehnung der Stadt: Bremsblock oder Triebfeder? (Orig. engl.: Telecommuting and urban sprawl: mitigator or inciter?)
Autoren |
J.M. Nilles |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Transportation 18 (1991) Nr. 4, S. 411-432, 6 B, 5 T, zahlr. Q
Die Untersuchung befaßt sich mit den längerfristigen räumlichen Wirkungen der Telearbeit speziell auf Entscheidungen zur Wohnstandortwahl und - in Verbindung damit - auf die Ausdehnung der Stadt. Sie beruht auf einem zweijährigen Pilotprojekt mit Telearbeit in Kalifornien. Neue Wohnungen entstehen in der Regel an der Peripherie der Stadt und in wachsender Entfernung vom Stadtzentrum, während die Arbeitsplätze tendenziell eher im Stadtzentrum konzentriert bleiben oder sich in Vorstädten ansiedeln. Die mittleren Entfernungen im Berufspendlerverkehr wachsen dabei tendenziell an. Telearbeit wird als ein Mittel dafür gesehen, das Gleichgewicht Wohnort - Arbeitsplatz zu verbessern, indem die Arbeit verstärkt in die oder nahe zur Wohnung der Arbeitnehmer verlagert wird und damit Berufspendlerfahrten ersetzt. Dies ist unmittelbar mit einer abnehmenden Verkehrsverstopfung, weniger Energieverbrauch und Luftverschmutzung verknüpft. Auf längere Sicht könnte Telearbeit allerdings konterkarierend wirken, da sie die Zwänge der Wohnstandortwahl lockert und so zur Auswucherung der Stadt beitragen könnte. Im zweijährigen Betrachtungszeitraum lassen sich noch keine signifikanten Unterschiede im Wanderungsverhalten der Haushalte von Telearbeitern und einer Kontrollgruppe feststellen. Jedoch deuten sich bei einigen Testteilnehmern Überlegungen in die genannte Richtung an, so daß dies noch länger beobachtet werden sollte. Es werden zwei Szenarien entwickelt, welche Form die Stadt im Zusammenhang mit einer größeren oder weniger großen Verbreitung der Telearbeit annehmen könnte. Die Faktoren, die dabei zugunsten der einen oder der anderen "möglichen Zukunft" beitragen, werden im einzelnen behandelt.