Detailergebnis zu DOK-Nr. 40362
Bewertung des Fahrverhaltens auf nassen Fahrbahnen unter Einsatz der konduktometrischen Meßsonde
Autoren |
E.-U. Hiersche S. Knepper H. Meßmer |
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Sachgebiete |
5.10 Entwurf und Trassierung |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 575, 1989, 122 S., zahlr. B, T, Q
Die Geschwindigkeit V85 entspricht bei Straßen der Kategoriengruppe A der Geschwindigkeit, die 85 % der unbehindert fahrenden Pkw auf sauberer, nasser Fahrbahn nicht überschreiten. Dieser fahrdynamische Wert geht nach RAS-L-1 in die Bemessung einzelner Entwurfselemente ein. Auf einem Streckenabschnitt mit drei Meßquerschnitten wurde überprüft, ob die fahrdynamischen Festlegungen der RAS-L-1 mit dem tatsächlichen Fahrverhalten bei nasser Fahrbahn übereinstimmen. Für die Untersuchung ist ein nach RAL-L-1 mit Ve=80 km/h trassierter Abschnitt der B 3 südlich von Karlruhe ausgewählt worden. Die Querschnitte liegen im Bereich verschiedener Trassierungselemente (R=375 m, R=500 m, R=?). An diesen Querschnitten sind bei trockener und nasser Fahrbahn die Geschwindigkeiten und paralell dazu bei Niederschlagsereignissen die Wasserfilmdicken (konduktometrische Messung) ermittelt worden. Neben den Querschnittsmessungen wurde zusätzlich die Regenintensität und die Regendauer registriert. Damit war es möglich, verkehrliche Daten mit den hydrologischen Daten zu verknüpfen. Die Untersuchungen haben gezeigt, daß eine zunehmende Annässung der Fahrbahn zu reduzierten Geschwindigkeiten führt. Die V85 fällt in Abhängigkeit des Querschnitts beim Fahrbahnzustand "naß" um 5 bis 8 km/h. Die Geschwindigkeitsreduzierung tritt bei zunehmender Wasserfilmdicke in dem kleinsten untersuchten Radius (R=375 m) am deutlichsten in Erscheinung. Ein Vergleich der nach RAS-L-1 ermittelten V85 mit den vor Ort bei nasser Fahrbahn gemessenen 85 %-Geschwindigkeiten zeigt, daß das Verfahren bei der Untersuchungsstrecke das Fahrverhalten hinreichend genau berücksichtigt.