Detailergebnis zu DOK-Nr. 40391
Verwitterungsbedingte Rutschungen an Dammböschungen - bodenmechanische Ursachen, Kriterien zur Erkennung der Gefährdung, Stabilisierungsmöglichkeiten
Autoren |
L. Wichter R. Bohrmann G. Gay |
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Sachgebiete |
7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 611, 1991, 117 S., zahlr. B, 1 T, 25 Q
Im Rahmen des Forschungsauftrages sollten die bodenmechanischen Ursachen der Entfestigung von Dammböschungen erkundet werden. Es sollten Kriterien für die Früherkennung rutschgefährdeter Bodenarten aufgestellt und Methoden zur Sanierung bereits gerutschter Böschungen aufgezeigt werden. Dazu wurden 7 Dämme untersucht. Es wurden in verschiedenen Tiefen Proben entnommen, die Scherfestigkeitsparameter bestimmt sowie Neigungsmessungen und Standsicherheitsberechnungen durchgeführt. Die Untersuchungen ergaben, daß besonders verwitterungsgefährdete Böden aus in der geologischen Vergangenheit gering verfestigten Gesteinen bestehen, die einen Anteil an quellfähigen Tonmineralien enthalten. Die Einzelaggregate zerfallen bei Austrocknungs- und Wiederbefeuchtungszyklen infolge quell- und schrumpfbedingter Eigenspannungen. Es hat sich gezeigt, daß wegen der Inhomogenität der Dammschüttmaterialien keine in der Praxis verwendbaren Kriterien für eine frühzeitige Erkennung von besonders "gefährdeten" Böden auf der Grundlage von Laborversuchen aufstellbar sind. Alle Dämme aus sogenannten "veränderlich festen" Gesteinen müssen als gefährdet gelten. Bei der Mehrzahl der untersuchten Dämme entwickelten sich die Schäden jedoch erst, nachdem konzentrierte Wassereinleitungen erfolgten. Bei Beachtung der Erdbauvorschriften und der sorgfältigen konstruktiven Gestaltung der Dämme können Schäden weitgehend vermieden werden. Wenn Rutschungen an Dammböschungen eingetreten sind, müssen Sanierungselemente möglichst nahe an der Fahrbahn angeordnet werden, um die Bewegungen in diesem Bereich rasch zum Stillstand zu bringen und Nachsackungen zu vermeiden. Bewährt haben sich rückverankerte Bohrpfähle an der Böschungsschulter, mit denen der Fahrbahnbereich zusammengeklammert wird.