Detailergebnis zu DOK-Nr. 40396
Einfluß der Polierbarkeit von Sand auf die Griffigkeit von Asphaltbetondeckschichten
Autoren |
J. Dames J. Lindner H. Rodewald |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt 9.5 Naturstein, Kies, Sand |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 528, 1988, S. 1-17, zahlr. B, T, Q
Es wurde der Polierbeiwert von 6 Sanden (einem Natursand und fünf Brechsanden) nach dem Verfahren Wehner/Schulze im Labor festgestellt. Der Polierbeiwert wird dabei auf planebenen Probeflächen (Durchmesser 22,5 cm), die ausschließlich aus dem zu prüfenden Sand bestehen, nach einer zeitraffenden Verkehrssimulation gemessen. Er ist - wie alle Reibungsmessungen bei Nässe - geschwindigkeitsabhängig. Die Überprüfung der Ergebnisse im Hinblick auf das Griffigkeitsverhalten von Asphaltbetondeckschichten erfolgte auf der Sand-Versuchsstrecke Rottweil, wo die gleichen 6 Sande gezielt in 17 Mischgutvarianten zur Anwendung kamen. Die wichtigsten Erkenntnisse nach etwa einem Jahr Verkehrsbelastung lauten: 1) Die Reihung der Sande nach der Höhe der bei der Laborprüfung gemessenen Polierbeiwerte nach Wehner/Schulze ist die gleiche wie bei den Gleitbeiwerten der Griffigkeitsmessungen auf den realen Streckenabschnitten. 2) Ein Sand mit einem niedrigen Polierbeiwert beeinflußt deutlich negativ das Griffigkeitsniveau des mit diesem Material hergestellten Asphaltbetons. 3) Eine Reduktion der Bindemittelmenge um etwa 0,4 Gew.-% wirkt sich günstig auf das Griffigkeitsniveau einer Asphaltbetondeckschicht aus. 4) Zumindest in den ersten Jahren nach Verkehrsübergabe überwiegt deutlich der Einfluß der Sandkomponente dem der Splittkomponente. Das Polierverfahren nach Wehner/Schulze ist in der Lage, Sandarten mit unterschiedlichem Polierwiderstand zutreffend zu kennzeichnen. Die Variationsbreite der unter einheitlichen Versuchsbedingungen gemessenen Polierbeiwerte herkömmlicher Straßenbaugesteine reicht von 0,20 bis 0,70 mithin über 50 Einheiten. Der Wiederholstreubereich des Verfahrens beträgt etwa 5 Einheiten.