Detailergebnis zu DOK-Nr. 40430
Einfluß von Sicherheitsanforderungen auf die Leistungsfähigkeit im Straßenverkehr (Richtungsfahrbahnen)
Autoren |
R. Wiedemann S. Schnittger |
---|---|
Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 586, 1990, 70 S., zahlr. B, T, Q
Unter Verwendung eines mikroskopischen Simulationsansatzes für den Individualverkehr und einem Sicherheitsmodell, das nicht nur die Bewegung der Fahrzeuge in Längsrichtung, sondern auch Querbewegungen mit umfaßt, war es möglich, ein Modell für den sicheren mehrstreifigen Verkehrsablauf auf Richtungsfahrbahnen zu erstellen. Es wurde gezeigt, daß die Verwendung einer Abstandsformel eines bestimmten Sicherheitsmodells allein nicht ausreicht, um die Sicherheit zu jedem Zeitpunkt zu garantieren, wenn man beliebige Parameterkombinationen für die Abstandsformel zuläßt. Anders ausgedrückt bedeutet dies, daß eine breit gestreute Typenvielfalt von Fahrzeugen mit stark differierenden Fahrzeugeigenschaften eine aufwendige Überprüfung zur Wahrung des sicheren Abstands erfordert. Die mögliche Feinheit der Nachbildung von Fahrzeugbewegungen erfährt durch die Wahl eines Zeitschritts für die diskrete Simulation Einschränkungen. An dieser Stelle konkurrieren Genauigkeit und Rechenaufwand. Das Verhalten beim Fahrstreifenwechsel unter Einfluß von Sicherheitsanforderungen ist schwer vorhersehbar. Für die Analyse von Auswirkungen war es jedoch sinnvoll, ein hypothetisches Modell zu implementieren, mit dem Auswirkungen von bestehenden Fahrvorschriften und mögliche Einflußnahmen durch Steuerelemente untersucht werden können. Unter Berücksichtigung der Streuungen in den Verhaltensweisen der Fahrer ist es mit einem derartigen Sicherheitsansatz möglich, für Steuerungsmodelle Schwellenwerte für Verkehrsstärken bzw. Geschwindigkeiten zu quantifizieren. Die für Stauzustände angegebenen Zusammenhänge beruhen auf gröberen Abschätzungen und nicht auf umfangreichen Simulationen. Um auch für diesen Bereich genauere Angaben zur Verfügung stellen zu können, benötigt man detaillierte Vorgaben situationsbezogener Randbedingungen (bauliche Gegebenheiten, Belastungsganglinien). Hier werden die möglichen Parameterausprägungen so vielfältig, daß der Schwerpunkt der Arbeit auf der Erarbeitung von Grundlagen für Berechnungsverfahren gelegt wurde. Mit dieser Grundlage ist es möglich, für gegebene, meist örtlich begrenzte Problemstellungen die jeweiligen Kapazitäten durch die gegebene vollständige Parameterisierung des Modells zu berechnen. Aus den angeführten Gründen wurden die in der Aufgabenstellung aufgeführten Spezifizierungen für "Baustellen", "Verflechtungsstrecken", "Steigungs- und Gefällstrecken" und "Witterungs- und Sichtverhältnisse" nicht explizit behandelt. Ebenso hätte eine Behandlung von verschiedenen Schwerverkehrsanteilen den Rahmen dieser Arbeit überschritten.