Detailergebnis zu DOK-Nr. 40526
Selbsterhärtende Tragschichten aus Eisenhüttenschlacken
Autoren |
H. Motz G. Kohler K. Thomassen |
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Sachgebiete |
8.5 Hydraulisch gebundene Tragschichten 9.6 Schlacken (Hochofen-, Metallhütten-, LD-) |
Schriftenreihe der Forschungsgemeinschaft Eisenhüttenschlacken H. 1, 1992, S. 116-139, 5 B, 1 T, zahlr. Q
Selbsterhärtende Tragschichten aus Korngemischen von Hochofenstückschlacken und 5 bis 20 Gew.-% Hüttensand werden in einem 1986 in Nordrhein-Westfalen eingeführten Merkblatt als bewährte Bauweise beschrieben. Aufgrund der Selbsterhärtung derartiger Tragschichten kann die Asphaltüberdeckung im Vergleich zu Bauweisen mit Schottertragschichten um 2 cm verrringert werden. Durch die Zugabemenge des Hüttensandes lassen sich Erhärtungsgrad und -geschwindigkeit so beeinflussen, daß die Tragfähigkeit langsam zunimmt, ohne daß Risse in der Straßenoberfläche entstehen. Ausgehend von den positiven Erfahrungen mit diesen Schichten wurden weitere Varianten von Korngemischen aus Hochofenstückschlacken, Stahlwerkschlacken (LDS), Recyclingbaustoffen, Kalkhydrat und als Anreger Hüttensand im Labor und in drei Erprobungsstrecken mit zahlreichen Versuchsfeldern untersucht. Zunächst wurden die Gemische durch Eignungsprüfungen mittels CBR-Versuch nach unterschiedlichen Lagerungszeiten getestet. Bei allen ausgewählten Gemischen aus Eisenhüttenschlacken konnte die Selbsterhärtung nachgewiesen werden, so daß bei der Dimensionierung der Versuchsfelder die Asphaltschichten gegenüber den Standardbauweisen reduziert werden konnten. In den Erprobungsstrecken wurden die Gemische als Frostschutz- und Schottertragschichten eingebaut. Das Langzeitverhalten der Strecken wurde regelmäßig im Abstand von 6 Monaten untersucht. Die Tragfähigkeit aller Strecken hat sich durch die Selbsterhärtung deutlich erhöht. Risse sind auch bei erheblich unterdimensioniertem Aufbau einzelner Versuchsfelder bei keiner Erprobungsstrecke aufgetreten.