Detailergebnis zu DOK-Nr. 40540
Entwicklung eines Verfahrens zur praxisnahen Beurteilung der Umweltverträglichkeit von industriellen Nebenprodukten im Straßenbau (Feldversuche)
Autoren |
M. Knauber |
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Sachgebiete |
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
Schriftenreihe des Instituts für Straßenwesen und Eisenbahnbau der Ruhr-Universität Bochum H. 3, 1991, 111 S., zahlr. B, 2 T, zahlr. Q
Im Rahmen des Neubaues der A 44 bei Velbert ist eine Versuchsstrecke eingerichtet worden, in der die industriellen Nebenprodukte Steinkohlenflugasche, Waschberge, Müllverbrennungsasche sowie ein Industrieabbruchmaterial (Recycling-Baustoff) als Tragschicht eingebaut worden sind. Die Steinkohlenflugasche und die Waschberge wurden mit Zement gebunden, die anderen Baustoffe in Tragschichten ohne Bindemittel eingesetzt. Zusätzlich zu den Abschnitten mit den vier Versuchsmaterialien ist ein Referenzabschnitt mit Kalkstein als Tragschichtmaterial gebaut worden. Aus jedem dieser fünf als Lysimeter ausgebildeten Abschnitte konnte austretendes Sickerwasser erfaßt und auf seine Inhaltsstoffe hin analysiert werden. Die Versuchsstrecke wurde in einem Zeitraum von zwei Jahren beobachtet. In ergänzenden Untersuchungen wurden die Versuchsmaterialien im Labor mit dem S4- sowie mit einem Perkolationsverfahren eluiert. Aus den Untersuchungen wurde deutlich, daß eine wasserwirtschaftliche Bewertung von industriellen Nebenprodukten und Recycling-Baustoffen für den Einsatz im Straßenbau allein aus der Kenntnis ihrer chemischen Zusammensetzung nicht möglich ist. Eine Beurteilung ist nur sinnvoll anhand der langfristig auslaugbaren Stofffrachten unter Berücksichtigung der Einsatzrandbedingungen und den dabei sich einstellenden Mengenverhältnissen Wasser:Feststoff. Für den Anwendungsfall Tragschicht im Straßenbau ist mit den hier angewandten Laborverfahren eine Simulation der langfristigen Auslaugung möglich.