Detailergebnis zu DOK-Nr. 40581
Stadt ohne Autos - Handel ohne Umsatz? - Innenstadtverkehr und Einzelhandel - Ein Beitrag zum Reizthema "Autofreie Innenstadt"
Autoren |
U. Hatzfeld R. Junker |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Städtetag 45 (1992) Nr. 6, S. 432-437, 4 B
Es wird versucht, die Erfahrungen, die bei der Einführung von Fußgängerzonen gemacht wurden, auf die jetzt diskutierte Einführung von autofreien Innenstädten zu übertragen. Analysen der Parkplatzsituation im Zusammenhang mit dem Einkaufsverhalten zeigen, daß das Parken ein Faktor unter vielen ist, die für die Geschäftsentwicklung Bedeutung haben. Es wird auf Parallelen bei der Einführung von Fußgängerzonen und verkehrsberuhigten Bereichen verwiesen; dabei habe sich der Einzelhandel anfangs auch gesperrt. Allerdings müsse sich der Pkw-Fahrer bei der Einführung autofreier Innenstädte in weitaus größerem Maße umstellen; bei der Einführung von Fußgängerzonen habe sich nur sein Zielgebiet unwesentlich verschoben; jetzt müsse er sein Einkaufsverhalten insgesamt ändern. Dabei komme es darauf an, daß der Einzelhandel in den Innenstädten unter Beibehaltung einer "Grunderreichbarkeit" qualitätvolle Alternativen zu den Einkaufszentren auf der Grünen Wiese biete. Dafür sei eine längere Anpassungszeit erforderlich. Folgende Strategien zur Verlagerung und Vermeidung von Verkehr kämen infrage: Zurückdrängen des Durchgangsverkehrs, Substituierung von Verkehr durch Zustellsysteme oder moderne Kommunikationsmittel, Verlagerung vor allem des Berufspendlerverkehrs auf den ÖPNV und das Fahrrad, Leitsysteme und Zugangsregelungen. Die notwendigen Veränderungen könnten sowohl durch Anreize als auch durch strikte Reglementierungen erreicht werden. Dabei müsse jede Stadt ein individuelles, abgestimmtes Vorgehen suchen, das auf die Lernfähigkeit der Betroffenen, eine gute Öffentlichkeitsarbeit und eine konsequent eingehaltene Generallinie ausgerichtet sei.