Detailergebnis zu DOK-Nr. 40582
Verkehrliche Auswirkungen der Sperrung von Hauptverkehrsstraßen - Das Beispiel Untermainbrücke in Frankfurt am Main
Autoren |
C. Hupfer |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Fachgebiet Verkehrswesen, Universität Kaiserslautern "Grüne Reihe" H. 15, 1991, 49 S., Anhang, zahlr. B, Q
Für die Einrichtung von Baustellen ist die Sperrung von Hauptverkehrsstraßen oft unumgänglich. Auch die Anlage von Fußgängerzonen erfolgt häufig im Zuge ehemaliger Hauptverkehrsstraßen. Im Vorfeld solcher Maßnahmen werden für die Prognose der Auswirkungen schnell Begriffe wie "Verkehrsinfarkt" oder "Verkehrschaos" bemüht. Zum Vergleich der prognostizierten Auswirkungen der Sperrung einer Hauptverkehrsstraße ohne ausgleichende Maßnahmen mit der sich tatsächlich einstellenden Qualität des Verkehrsablaufs wurde eine begleitende Untersuchung während der Sperrung der Untermainbrücke in Frankfurt/M durchgeführt. Zur Untersuchungsmethodik gehörten Verkehrszählungen im Vorher-/Nachherzeitraum, Befragungen zur veränderten Verkehrsmittel- oder Verkehrswegewahl und den resultierenden Reisezeiten sowie eigene Meßfahrten zur Ermittlung der Reisegeschwindigkeiten und der Staulängen. Gleichzeitig wurden Veränderungen im Fahrgastaufkommen des ÖPNV erfaßt. Die Ergebnisse zeigten, daß sich der Verkehr im Zeitraum der Sperrung bis auf wenige Ausnahmen auf die ausgewiesenen Umleitungsstrecken verlagerte und so eine relativ gleichmäßige Verteilung auf das verbleibende Hauptverkehrsstraßennetz stattfand. In den Morgenstunden erfolgte in der Hauptbelastungsrichtung eine zeitliche Entzerrung auf einen größeren Zeitraum. Die Spitzenstunde wurde insgesamt entlastet. Dagegen summierten sich in der Abendspitze die Verkehrsströme zu einer ausgeprägten Verkehrsspitze auf dem verbleibenden Streckennetz. Trotz teilweise verlängerter Staus in den Spitzenstunden konnte insgesamt nicht von gravierenden Verkehrsbehinderungen gesprochen werden. Bedeutsame Veränderungen der Verkehrsqualität traten kaum auf. Die Verlagerungen auf den ÖPNV zwangen streckenweise zu einer Kapazitätserhöhung bei Straßenbahn und U-Bahn. Die Literaturauswertung dokumentiert Prognosen und Folgen von 47 Sperrungen innerörtlicher Hauptverkehrsstraßen in 39 Städten.