Detailergebnis zu DOK-Nr. 40668
Maßnahmen zur Integration von ÖPNV und Fahrradverkehr/Hintergrund - Kenngrößen - Einschätzung von ÖPNV und Fahrrad (Teil I und Teil II)
Autoren |
T. Bracher H. Krafft-Neuhäuser |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 5.5 Radverkehr, Radwege |
Verkehr und Technik 45 (1992) Nr. 5, S. 211-214, (Teil I) / Nr. 6, S. 247-255, 11 B, 5 T, 12 Q (Teil II)
Der Bericht gibt Ergebnisse einer Untersuchung für die Berliner Verkehrsbetriebe "Harmonisierungskonzept ÖPNV-Fahrrad" wieder. Zur Abschätzung der weiteren Entwicklung und der künftigen Arbeitsteilung Fahrrad - ÖPNV wurden Potentiale von Vergleichsstädten ermittelt. In allen untersuchten Großstädten übernimmt der ÖPNV höhere Verkehrsanteile als der Radverkehr. In Berlin lagen die ÖPNV-Anteile bei 30 % im Westteil und 37 % im Ostteil (1986/87), die Radverkehrsanteile bei 6 % bzw. 3 %. In einer Haushaltsbefragung wurde 1986 im Auftrag der BVG die Einstellung der West-Berliner zur Nutzung der verschiedenen Verkehrsmittel erfragt. Wichtigste Gründe für die BVG-Benutzung waren günstige Fahrverbindung, Umweltfreundlichkeit und Zeitvorteil. Ungünstige Fahrverbindung und mehrmaliges Umsteigen waren die hauptsächlichen Gründe gegen eine BGV-Benutzung. Für die Fahrradbenutzung wurden fünf Gründe etwa gleich oft genannt: kostengünstig, ist gesund/hält fit, umweltfreundlich, Zeitvorteil und macht Spaß. Gegen das Radfahren wurde hauptsächlich ein langer Weg angeführt. Die Fahrradmitnahme ist seit langer Zeit fester Bestandteil des Angebots im S-Bahn- und U-Bahn-Verkehr in Berlin und anderen Städten. Zur näheren Analyse der Situation hinsichtlich Fahrradmitnahme im Bus wurden 20 Verkehrsbetriebe mit Fahrradmitnahme ermittelt und befragt. Mit der zunehmenden Einrichtung von Busspuren nimmt die Diskussion um die Zulassung von Radverkehr auf diesen Spuren zu. Radfahrer werden inzwischen in Berlin, Frankfurt/Main und einigen Städten in NRW z.T. versuchsweise auf Busspuren geführt. Die Situation an Bushaltestellen in Seitenlage bei Straßen mit abmarkierten Radfahrstreifen am rechten Fahrbahnrand führt zu einigen Problemen, zu denen Lösungsvorschläge diskutiert werden. Das Tarifniveau für die Fahrradmitnahme bei Einzelfahrten liegt bei den befragten Verkehrsbetrieben zwischen 1,00 und 3,00 DM. Serviceangebote an Bahnhöfen sollen als integraler Bestandteil des ÖPNV-Angebots Kundenpotentiale erschließen und stabilisieren. Der Ausblick befaßt sich mit der Gestaltung von Bahnhöfen für Bike & Ride.