Detailergebnis zu DOK-Nr. 40844
Überholverhalten auf zweistreifigen Außerortsstraßen (Orig. engl.: Overtaking behaviour on two-lane rural roads)
Autoren |
A. Carlsson |
---|---|
Sachgebiete |
5.10 Entwurf und Trassierung |
VTI Rapport H. 372 A (Part 3) 1991, S. 20-36, 1 B, 5 T
Als Teil der Überprüfung der schwedischen Entwurfsrichtlinien für die Linienführung wurde das Überholverhalten von Kraftfahrern auf zweibahnigen Außerortsstraßen überprüft. Ziel der Untersuchung war es, den Einfluß von Straßenbreite und Sichtweiten sowie von den Geschwindigkeiten der überholten Fahrzeuge und den Fahrzeugtypen auf das Überholverhalten zu bestimmen. Als Untersuchungsmethodik wurde die Videoaufzeichnung des Verkehrsablaufs mittels Hubschrauberrundflügen über den festgelegten Straßenabschnitten gewählt. Im ersten Teil der Untersuchung wurden auf einem Streckenabschschnitt mit 13 m Fahrbahnbreite und befestigten Seitenstreifen sowie bei großer Streuung der Verkehrsstärke Aufzeichnungen durchgeführt. Eine Differenzierung der Überholvorgänge erfolgte in Überholungen innerhalb des eigenen Fahrstreifens unter Nutzung des Seitenstreifens durch die überholten Fahrzeuge und in Überholungen auf der Gegenfahrbahn bei Beeinflußung durch den Gegenverkehr. Der zweite Teil der Messungen erfolgte auf Streckenabschnitten mit 9 m Fahrbahnbreite und bei Verkehrsstärken zwischen 470 und 1.200 Kfz/h für den gesamten Querschnitt. Die Messungen fanden jeweils bei Tageslicht und trockener Fahrbahn statt. Die überholten Fahrzeuge wurden in mehrere Klassen (Pkw, Lkw, Lkw mit Anhänger) eingeteilt. Dementsprechend wurden im Ergebnis der Arbeit differenzierte Empfehlungen für die Gewährleistung der Sichtweiten in Abhängigkeit der Verkehrsstärke und vor allem der Verkehrszusammensetzung abgeleitet. Prinzipiell gilt, daß auf 13 m breiten Fahrbahnen die Überholvorgänge unabhängig von den vorhandenen Überholsichtweiten stattfinden. Deshalb sollte dort vor allem Wert auf eine ständige Einhaltung der Haltesichtweiten gelegt werden. Auf 9 m breiten Fahrbahnen werden sehr unterschiedliche Sichtweiten angegeben, die maßgeblich vom Lkw-Anteil und der möglichen Überholart (z.B. "fliegende Überholung") je nach Verkehrsbelastung abhängen.