Detailergebnis zu DOK-Nr. 40915
Geschwindigkeitsreduzierung auf Ortsdurchfahrten - ein Versuch zur Erhöhung der Verkehrssicherheit - Ergebnisse - Empfehlungen 1991
Autoren | |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung |
Schriftenreihe des Ministers für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MSWV) H. 1, 1991, 40 S., zahlr. B, 2 T, zahlr. Q
Anhand von 27 Beispielen für gezielte Veränderungen von (kurzen) Ortsdurchfahrten wird beurteilt, welcher Einfluß auf Geschwindigkeiten und Unfälle von bestimmten Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung ausgeht. Die analysierten Ortsdurchfahrten werden mit ähnlichen Fällen ohne jede Veränderung verglichen. In den 27 Beispielorten in Nordrhein-Westfalen, überwiegend in ländlichen Bereichen gelegen, wurden folgende Elemente angewendet: bauliche und optische Verringerung der Fahrbahnbreiten, Einbau von Mittelstreifen und Inseln in der Fahrbahnmitte, Einbau von Pflasterdecken und optischen Bremsen, Umbau von Knotenpunkten (Teilaufpflasterungen, Kreisverkehrsplätze u.a.) und Installation von Lichtsignalanlagen. Diese Maßnahmen haben alle einen Rückgang der Geschwindigkeiten zur Folge, allerdings in sehr unterschiedlichem Umfang: nur geringfügig bei optischer Einengung der Fahrbahn und bei Mittelinseln, starker Rückgang bei Pflasterdecken (verbunden mit Klagen der Anlieger über die erhebliche Lärmentwicklung), erheblicher Rückgang im Nahbereich von Kreisverkehrsplätzen (im Umkreis von etwa 150 m) und bei aufgeweiteten Knoten (mit zu umfahrender Mittelinsel unter Beibehaltung der Vorfahrt für die übergeordnete Straße). Baumpflanzungen ("Baumtore") haben nur wenig Einfluß. Alle genannten Maßnahmen beeinflussen zwar die Geschwindigkeitswahl der Kraftfahrer in mehr oder weniger großem Umfang, trotzdem können die erwünschten, niedrigen Geschwindigkeiten (30 km/h) und damit eine Erhöhung der Verkehrssicherheit allein durch bauliche Maßnahmen nur in seltenen Fällen erzwungen werden. Bei besonderen Gefahrenstellen bleibt nur die Überwachung der Geschwindigkeit durch Radarmessungen. Beim Umbau von Ortsdurchfahrten sollten auch gestalterische Aspekte ausreichend beachtet werden. In jedem Fall ist aber auch die Verbindungsfunktion der Straße - auch für Busse und Schwerlastfahrzeuge - sicherzustellen. Hierbei kommt den Militärfahrzeugen besondere Bedeutung zu.