Detailergebnis zu DOK-Nr. 40919
Radverkehrskonzept Troisdorf
Autoren |
F.P. Linder E. Hildebrandt |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege |
Dortmund: Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung des Landes Nordrhein-Westfalen (ILS), 1989, 159 S., zahlr. B, T, Q (ILS-Schriften H. 21)
Bereits im Jahr 1986 ist für die im Rhein-Sieg-Kreis zwischen Bonn und Köln gelegene Stadt Troisdorf (ca. 62.000 Einwohner) ein Radverkehrskonzept erarbeitet worden, das im Gegensatz zur klassischen, nur radwegeorientierten Planungsphilosophie einen erweiterten Planungsansatz verfolgt. Verbunden mit gleichzeitiger Teilnahme der Stadt am landesweiten Modellvorhaben "Fahrradfreundliche Städte in NRW" sollte ein Klima in der Bürgerschaft und in der Kommunalpolitik geschaffen werden, das den Stellenwert und den Nutzungsgrad des Fahrrades auf ein gleichberechtigtes Niveau mit den anderen Verkehrsteilnehmern bringt. Leitlinie des Konzeptes ist die Verbesserung der Infrastruktur für alle Verkehrszwecke des Fahrradverkehrs, eingebettet in ein umwelt- und sozialverträgliches Stadtverkehrssystem (auch im Kontext einer gesamtstädtischen Verkehrsentwicklungsplanung, VEP). Auf der Basis einer umfangreichen Grundlagenanalyse zur Erfassung des bestehenden Fahrradverkehrs entwickeln die Autoren eine Radverkehrsnetzplanung mit Wunschliniennetz, Umlegung der Wunschlinien auf das Straßen- und Wegenetz und Dringlichkeitsreihung. Die Detail- und Maßnahmenplanung umfaßt die exemplarische Darstellung verschiedener Netz- und Entwurfselemente des Radverkehrs, Vorschläge für ein modellhaftes Wegweisungssystem, für Abstellanlagen, Bike-and-ride-Anlagen sowie Detaillösungen für besonders problematische innerstädtische Bereiche. Klarer Aufbau, übersichtliche Gliederung und zahlreiche Fotos sowie eine Konzentration auf das Wesentliche verleihen der Broschüre einen hohen Aussagewert, der nur an wenigen Stellen bei etwas breiter Darstellung spezifisch örtlicher Gegebenheiten leicht eingeschränkt wird. Etliche im Konzept vorgeschlagene Maßnahmen vor allem einfacher Art - wie Radfahrstreifen und Suggestivstreifen - sind begleitet von intensiver Öffentlichkeitsarbeit mittlerweile realisiert (Ende 1992). Dem Konzept für das eher städtisch geprägte Troisdorf ist eine knappe Fallstudie über die Radverkehrsplanung in der westlich angrenzenden Stadt Niederkassel beigefügt, die im suburbanen Raum zwischen Köln und Bonn eher dörflichen Charakter besitzt, aber hohes Kfz-Verkehrsaufkommen aufweist.