Detailergebnis zu DOK-Nr. 40924
Überholvorgänge auf zweibahnigen, zweistreifigen Autobahnen (Orig. engl.: Passing operations on a recreational two-lane, two-way highway)
Autoren |
A.R. Kaub |
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Sachgebiete |
5.10 Entwurf und Trassierung |
VTI Rapport H. 372 A, Part 3, 1991, S. 48-63, 4 B, 5 T, 4 Q
Untersuchungen zu Überholvorgängen haben gezeigt, daß durch Überholungen hervorgerufene Unfälle in den Vereinigten Staaten jährlich für etwa 6.000 Todesopfer und 100.000 Unfälle mit schweren Sachschäden verantwortlich sind. Gerade angesichts solcher Unfallfolgen sind Untersuchungen zum Überholverhalten, vor allem auf zweibahnigen, zweistreifigen Straßen notwendig und gerechtfertigt. In dem Artikel werden die Ergebnisse von Messungen zum Einfluß von Zeitverlusten auf das Fahrverhalten und zur Sicherheit von Überholvorgängen bei unterschiedlichen Verkehrsstärken vorgestellt. Als Untersuchungsstrecke wurde ein 11 Meilen langer Abschnitt auf der USH 63 von Turtle Lake nach Cumberland gewählt. Auf ihr fanden in den Jahren 1978 bis 1986 90 Unfälle statt, davon 11 Unfälle mit Todesfolge. Die einer Entwurfsgeschwindigkeit von 55 mph entsprechende Streckengeometrie ist im Lageplan für eine Geschwindigkeit von 60 mph ausreichend, obwohl auf Grund unterschiedlich langer Kurven die Überholsichtweite teilweise eingeschränkt ist. Im Höhenplan gibt es mehrere Abschnitte, die nur einer Entwurfsgeschwindigkeit von 45 bis 50 mph entsprechen. Der DTV betrug 2.530 Kfz, wobei in der Spitzenstunde bis zu 24 % des DTV abgewickelt werden. In den Sommermonaten stieg der DTV bis auf 6.000 Kfz an. Während der Messungen lag die Verkehrsstärke zwischen 317 und 535 Kfz/h je Richtungsfahrbahn und damit weit unter der maximalen Durchlaßfähigkeit eines zweistreifigen Querschnitts von 2.400 bis 2.600 kfz/h. Im Ergebnis der über 4.000 beobachteten Überholvorgänge war selbst bei so geringen Verkehrsstärken eine erhöhte Risikobereitschaft der Kraftfahrer erkennbar. Die Toleranzschwelle des akzeptierten Zeitverlustes liegt bei etwa 5 % der Gesamtreisezeit und ist expotential von der Verkehrsstärke abhängig. Generell mußte festgestellt werden, daß die Fahrer bei der Einleitung des Überholvorgangs ihre Fähigkeiten und die technischen Eigenschaften ihres Kraftfahrzeuges bei weitem überschätzen.