Detailergebnis zu DOK-Nr. 40978
Sicherheitsüberprüfung im Straßenentwurf unter Anwendung komplexer EDV-Systeme
Autoren |
R. Lamm H. Steffen A.K. Günther |
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Sachgebiete |
5.10 Entwurf und Trassierung 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Straßen- und Tiefbau 46 (1992) Nr. 10, S. 12-23, 5 B, 5 T, zahlr. Q
Etwa 30 Prozent der insgesamt im Straßenverkehr Getöteten entfallen auf Kurvenbereiche von zweispurigen Außerortsstraßen. Volkswirtschaftlich betrachtet, entsprechen allein die Unfallkosten der Getöteten für das Jahr 1990 einem Betrag von 4,5 Milliarden DM. Aus diesem Grunde ist die Entwicklung eines Sicherheitsmoduls im Straßenentwurf zur Berücksichtigung der Zusammenhänge zwischen Linienführung, Fahrverhalten, Fahrdynamik und Unfallgeschehen notwendig. Wegen der Komplexität der Zusammenhänge erfolgt die Analyse, Auswertung und graphische Darstellung im Straßennetz rechnergestützt. Als maßgebende zu untersuchende Kriterien werden die Übergänge aufeinanderfolgender Streckenelemente (85 %-Geschwindigkeitswechsel), das Verhältnis von Entwurfs- und 85 %-Geschwindigkeit für jedes Entwurfselement und die fahrdynamische Sicherheit (ausgedrückt durch das Verhältnis von vorausgesetztem und vorhandenem radialen Kraftschlußbeiwert) angesehen. Die untersuchten Strecken werden in Abschnitte aufgeteilt, die sich durch den neu eingeführten Parameter "Kurvigkeit des Einzelbogens" beschreiben lassen. Unter einem Einzelbogen verstehen die Verfasser die Elementfolge Klotoide - Kreisbogen - Klotoide. Anhand der Streckengeometrie können dann die zu erwartenden Geschwindigkeitsdifferenzen zwischen den Elementen sowie die Krafschlußzustände bestimmt werden, mit deren Hilfe eine Einteilung in gute, faire oder schlechte Straßenentwürfe möglich ist. Die Verfasser betonen, daß das Verfahren qualitativ anwendbar, für seine Umsetzung in die Praxis jedoch eine breitere statistische Absicherung notwendig sei.