Detailergebnis zu DOK-Nr. 40979
Methoden zur Berechnung und Beurteilung von Leistungsfähigkeit und Verkehrsqualität an Knotenpunkten ohne Lichtsignalanlagen
Autoren |
M. Großmann |
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Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte |
Schriftenreihe Lehrstuhl für Verkehrswesen I (Ruhr-Univ. Bochum) H. 9, 1991, 287 S., zahlr. B, T, Q
Die Leistungsfähigkeitsgrenze vorfahrtsgeregelter Knotenpunkte wurde bisher meist nach dem standardisierten Berechnungsverfahren ermittelt, welches im Anhang des Merkblattes für Lichtsignalanlagen an Landstraßen veröffentlicht wurde (FGSV, 1972). Dieses Verfahren liefert jedoch nur bedingt richtige Ergebnisse. Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurden daher neue Methoden zur Berechnung der Leistungsfähigkeit erarbeitet. Vom Verfasser wurde zur Nachbildung des Verkehrsablaufes ein Simulationsmodell auf der Basis realistischer Zeitlückenverteilungen (Hyper-Erlang-Verteilung) mit ereignisorientierter Simulation dem Verfahren zugrunde gelegt. Wichtigstes Kriterium für die Leistungsfähigkeit ist wie bisher die Wartezeit der wartepflichtigen Verkehrsströme. Ergebnis der Arbeit ist ein Berechnungsverfahren zur überschläglichen Abschätzung der Leistungsfähigkeitsgrenzen. Für dieses Verfahren wurde das Rechenprogramm KNOSIMO für Rechner des Typs IBM-AT oder kompatible in Turbo-Pascal erarbeitet. Angaben über die Geometrie des Knotenpunktes sind nicht erforderlich. Der Output kann variabel gewählt werden, z.B. mittlere Verlustzeiten für alle Ströme oder alle Ergebnisdaten für einen Strom. Mit dem Programm sind ebenfalls Schätzungen zum Energieverbrauch und zur Abgasemission möglich, während bewußt auf eine Aussage zur Sicherheitseinschätzung verzichtet wurde. Der zweite Teil des Forschungsprojektes enthält die Überarbeitung des Merkblatt-Verfahrens als einfaches "Papier- und Bleistift"-Verfahren. Beide Verfahren wurden an zahlreichen Knotenpunkten einem umfassenden Praxistest unterzogen.