Detailergebnis zu DOK-Nr. 41055
ÖPNV-Beschleunigungsprogramme für Straßenbahnen und Busse / Planungshinweise - Maßnahmen - Wirkungen
Autoren |
M. Brenner |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
in: HEUREKA '93 - Optimierung in Verkehr und Transport (Vortragsveranstaltung Karlsruhe, 18./19. März 1993). Köln: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 1993, S. 335-357, 8 B, 3 T (FGSV-Nr. 002/47)
Neuere Behinderungsanalysen in ÖPNV-Netzen belegen, daß die im Straßenraum verkehrenden öffentlichen Verkehrsmittel, insbesondere Busse, zunehmend stärkeren, externen Behinderungen beim Befahren ihrer Linienwege ausgesetzt sind. Die externen Störungen führen zu geringen Beförderungsgeschwindigkeiten und zu Unregelmäßigkeiten der Fahrtabläufe. Ein wesentliches Ziel der hier einzusetzenden ÖPNV-Beschleunigungsprogramme ist neben der Verkürzung der Beförderungszeiten (Beschleunigung) vor allem in einer Harmonisierung der Fahrzeugreisezeiten und Stabilisierung des Gesamtbetriebs zu sehen. Die Vielzahl der externen Störeinflüsse (nicht signalbedingte Randstörungen, Wartezeiten an Lichtsignalanlagen, Zeitverluste aufgrund funktionaler Störungen des Verkehrsablaufs) erfordert eine integrative, alle Wirkungsbereiche einschließende Herangehensweise bei der Entwicklung von ÖPNV-Beschleunigungsprogrammen. Der Projektablauf für ÖPNV-Beschleunigungsprogramme umfaßt 5 Phasen: Vorbereitung, Bestandsaufnahmen, Maßnahmen-Entwurf und Antragsbearbeitung, Realisierung, Nachher-Untersuchungen. Aufgrund der Dominanz signalbedingter Zeitverluste bei den externen Behinderungen stellt die Priorisierung des ÖPNV an Lichtsignalanlagen im allgemeinen die zentrale Komponente von ÖPNV-Beschleunigungsprogrammen dar. Bei der Auswahl der Steuerungsverfahren sind die Zielsetzungen der Stadt- und Verkehrsentwicklungsplanung, die gesamtverkehrsbezogenen Anforderungen und Aufgabenstellungen sowie die spezifischen Merkmale des Einzelfalls wichtige Einflußgrößen für eine situations- und zielgerechte Auswahl der Steuerungsstrategien und der aus diesen abzuleitenden Steuerungsverfahren. Am Beispiel von Einsatzfällen von ÖPNV-Präferenzsystemen im Zuge Grüner Wellen für schienengebundenen ÖPNV werden die Wirkungen von Beschleunigungsprogrammen dargelegt.