Detailergebnis zu DOK-Nr. 41065
Neue Aspekte der Bundesverkehrswegeplanung
Autoren |
W. Dörries |
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Sachgebiete |
2.5 Programme 5.9 Netzgestaltung, Raumordnung |
Straße und Autobahn 44 (1993) Nr. 2, S. 57-59, 2 B
Die Bundesverkehrswegeplanung der nächsten 20 Jahre ist geprägt durch die Herstellung der Einheit Deutschlands sowie die politischen und ökologischen Veränderungen in einem zusammenwachsenden Europa. Im Gleichklang von ordnungs- und investitionspolitischen Entscheidungen soll die notwendige Mobilität für den Wirtschaftsstandort Bundesrepublik Deutschland umwelt- und sozialverträglich sichergestellt werden. Der Bundesverkehrswegeplan 1992 (BVWP '92) ist daher als zukunftsorientiertes Infrastrukturprogramm in ein integriertes Gesamtverkehrskonzept eingebunden. Den veränderten Zielsetzungen wurde bei den vorbereitenden Arbeiten zum BVWP '92 insbesondere durch folgende Aspekte Rechnung getragen: Bei den Prognosen wird für die umweltfreundlicheren Verkehrsträger Schiene und Wasserstraße ein stärkerer Anteil am Verkehrswachstum unterstellt. Die Bewertungsmethoden zur Festlegung von Bauwürdigkeit und Dringlichkeit neuer Vorhaben wurden erweitert und fortentwickelt. Erstmals erfolgte eine Beurteilung städtebaulicher Effekte von Fernstraßenprojekten. Die Nachfrageverlagerungen zwischen Bundesfernstraßen und Schienenstrecken von DB und DR wurden in Interdependenzuntersuchungen quantifiziert. Die indisponiblen Bedarfsbereiche wie insbesondere Ersatz- und Nachholbedarf, laufende Vorhaben und "Verkehrsprojekte Deutsche Einheit" bestimmen zu rd. 80 % den Gesamtinvestitionsbedarf. Das Investitionsprogramm von insgesamt 493 Mrd. DM ist mit dem Ziel angemessener Flexibilität hinsichtlich Planungsfortschritt, Finanzierung und Bauablauf auf einen Realisierungszeitraum von 20 Jahren ausgelegt. Der Schwerpunkt der Investitionen liegt erstmals bei den umweltfreundlicheren Verkehrsträgern Schiene und Wasserstraße. Die neuen Bundesländer erhalten einen überproportionalen Anteil. Der BVWP '92 setzt bei Kooperation und Vernetzung der Verkehrssysteme, Einbindung in die europäischen Verkehrswege und Einsatz moderner Informationstechnologien neue Akzente.