Detailergebnis zu DOK-Nr. 41154
Untersuchung einer Verkehrsführung an Autobahnbaustellen mit drei Fahrstreifen, bei der der mittlere Fahrstreifen in wechselnder Richtung benutzt werden kann - Pilotstudie
Autoren |
W. Brilon N. Wu |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 623, 1992, 139 S., zahlr. B, T, Q
Ziel der Forschungsarbeit (Pilotstudie) war es, die Einsatzmöglichkeiten und Konsequenzen der 1 + W + 1-Verkehrsführung an Autobahnbaustellen zu ermitteln. Ausgehend von einer Umfrage über die relevanten Straßenstrecken in der Bundesrepublik Deutschland und eigenen Beobachtungen bzw. Messungen wurden die möglichen technischen Systeme der 1 + W + 1-Verkehrsführung untersucht. Diese technischen Systeme wurden hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit miteinander verglichen. Die günstigsten Einsatzkriterien solcher technischer Systeme wurden für die praktische Anwendung vorgeschlagen. Die 1 + W + 1-Verkehrsführung kommt bei einer Autobahnbaustelle in Betracht, wenn im Baustellenbereich nur eine Richtungsfahrbahn mit einer Breite b < 11 m zur Verfügung steht (z.B. bei Reparaturarbeiten an Brücken), oder die Überleitung des Verkehrs auf die Gegenfahrbahn absichtlich vermieden wird (z.B. aus Sicherheitsgründen oder zur Reduzierung der Arbeitszeit). Unter den Regelquerschnitten ist der RQ 26 (b4ms) betroffen, der in jüngerer Vergangenheit bevorzugt gebaut wurde. Durch die Umfrage (1990) wurde festgestellt, daß 20 % des gesamten Autobahnnetzes der Bundesrepublik Deutschland für die 1 + W + 1-Führung als relevant betrachtet werden kann. Es wurden 5 mögliche technische Systeme für die 1 + W + 1-Führungen behandelt: a) konventionelles Absperrgerät, b) Dauerlichtzeichen, c) Wechselverkehrszeichen, d) umsetzbare Leitwände, e) Dreigassensystem. Für alle Systeme wurden Leistungsfähigkeit, Wartezeit und optimale Freigabezeit bei verschiedenen Verkehrsbedingungen berechnet. Die Rechenergebnisse wurden in Diagrammen dargestellt. Die Anschaffungs- und Betriebskosten der technischen Systeme wurden in Abhängigkeit von der Baustellenlänge angegeben. Es wurde festgestellt, daß die 1 + W + 1-Führung bei einer Verkehrsbelastung zwischen 35.000 und 40.000 Fz (DTV) eingesetzt werden kann. Die Kosten der technischen Systeme liegen zwischen 1 und 3 Millionen DM pro km und Jahr.