Detailergebnis zu DOK-Nr. 41220
Citybus, Quartierbus, Ortsbus
Autoren |
B.E. Nickel |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Nahverkehr 11 (1993) Nr.6, S. 21-37, 27 B, 4 T, zahlr. Q
Der vorliegende Bericht zeigt, daß mit Citybus, Quartierbus und Ortsbus Angebotsformen für spezielle Marktsegmente entwickelt worden sind, in denen Klein- und Midibusse zum Einsatz gelangen. Obwohl auch Mißerfolge zu verzeichnen sind, mehren sich die Forderungen insbesondere aus dem politischen Raum nach derartigen ergänzenden ÖPNV-Angeboten. Die hier beschriebenen Beispiele umfassen u.a. den Marktliner in Aachen, den City-Shuttle in Speyer, das CityMobil in Mainz, den Transity in Fulda, City-Busse in Stuttgart, Tübingen, Erlangen und Lübeck, Quartierbusse in Köln, Frankfurt/Main, Zürich, Stolberg, Wuppertal und Dortmund, Ortsbusse im Raum Hameln, Sigmaringen, Aurich, Alzenau, Grünwald, Vaterstetten, Burghausen, Eichstätt, Altdorf, Hofheim, Frauenfeld, Bülach, Dornbirn und Oberstdorf. Die aufgeführten Beispiele zeigen, daß der Markt für City-, Quartier- und Ortsbusdienste sensibel reagiert. Bei den in der Regel kurzen Beförderungsweiten steht der Bus zusätzlich zur Konkurrenz mit dem Pkw bei den wahlfreien Menschen immer auch im Wettbewerb zum Zufußgehen und zum Radfahren. Daher sind geringe Reisegeschwindigkeiten, größere Umwege, zugeparkte Straßen, fehlende Beschleunigungsmaßnahmen und geringe Taktfrequenzen mit langen Wartezeiten unter Wettbewerbsgesichtspunkten ebenso problematisch wie der Fahrpreis. Dem ersten Anschein nach erweisen sich Ortsbussysteme unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ab einer bestimmten Ortsgröße am ehesten als erfolgreich. Dagegen sind Citybusse, die nur der sekundären Binnenerschließung von Innenstädten dienen, bei normaler Tarifgestaltung am gefährdetsten, insbesondere wenn sie keine P+R-Funktion haben. Dies dürfte damit zusammenhängen, daß in den Cities bereits ein attraktiver ÖPNV vorhanden ist, wogegen Ortsbusse mit einem flächendeckenden, übersichtlichen Liniennetz sowie einem regelmäßigen, merkbaren Fahrplantakt meist gegenüber einer Mitbedienung durch den Regionalverkehr einen Quantensprung im ÖPNV-Angebot bringen.