Detailergebnis zu DOK-Nr. 41242
Nutzen von abweisenden Schutzeinrichtungen an Bundesfernstraßen (FP 8726 der BASt)
Autoren |
R. Schnüll N. Handke F. Gause |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 6.5 Leit- und Schutzeinrichtungen |
Hannover: Institut für Verkehrswirtschaft, Straßenwesen und Städtebau (Univ. Hannover), 1992, 219 S., zahlr. B, Q
Das Abkommen von der Fahrbahn ist außerorts die bei weitem häufigste Unfallart und weist zudem eine überdurchschnittliche Schwere auf. Die "Richtlinien für passive Schutzeinrichtungen" haben sich bewährt. Trotzdem gibt es Problemzonen, in denen eine Nutzenabschätzung für die Ausrüstung der Seitenräume schwierig erscheint. Durch Unfallanalysen auf Bundesfernstraßen unter besonderer Berücksichtigung von Unfallverlauf und Beschaffenheit des Unfallraumes wurden konkretisierte Einsatzgrenzen vor allem für diejenigen Einsatzbereiche hergeleitet, die in den genannten Richtlinien nicht eindeutig geregelt werden. Es hat sich aber gezeigt, daß generelle Änderungen nicht erforderlich sind. Bei den Unfällen wirkte sich die Gestaltung des Seitenraumes nachweislich auf die Unfallschwere aus. Hierbei sind besonders Baumkollisionen hervorzuheben. Unerwartet hoch war der Anteil der Unfälle mit Überschlägen in ansteigenden Böschungen und Rückkehr in den Fahrbahnbereich. Einen ebenfalls hohen Anteil haben Reflexionsunfälle an Schutzplanken, wodurch es bei einem Sechstel der Fälle zu Sekundärkollisionen kommt. Auch zahlreiche Durchbrüche wurden ermittelt, die eine stark erhöhte Unfallschwere aufweisen, wobei der Schwerverkehr (bei einem Unfallanteil von 4 %) für etwa 20 % der Durchbrüche verantwortlich ist. Trassierungstechnische Abhängigkeiten konnten dagegen nicht isoliert werden. Der Einfluß von Schutzplanken bei Unfällen mit Motorradfahrern auf die Unfallschwere konnte aufgezeigt werden.