Detailergebnis zu DOK-Nr. 41269
Die Griffigkeit der Straßendecken ist unberechenbar (Orig. niederl.: Stroefheid wegdekken onberekenbaar)
Autoren |
G.J. Nijsink A. Sloetjes W.J. Makkinga |
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Sachgebiete |
14.1 Griffigkeit, Rauheit |
Verkeerskunde 43 (1992) Nr. 5, S. 37-39, 4 B, 1 T
Durch einen Straßenverkehrsunfall mit Todesfolge auf Dränasphalt wurde in den Niederlanden eine Diskussion zur komplexen Problematik der Griffigkeitsmessung ausgelöst. Es erfolgten vergleichende Untersuchungen über das Griffigkeitsverhalten von Dränasphalt und herkömmlichen Asphaltbetondeckschichten. Unter der Bedingung des blockierten Rades wurde ein 25 bis 30 % niedrigerer Griffigkeitswert als beim Asphaltbeton festgestellt. Auf Grund bisheriger Erfahrungen mit dem Griffigkeitsverhalten von Dränasphalt ergab sich danach die Frage, ob die heutigen Meßmethoden überhaupt repräsentative Ergebnisse liefern. Eine als Folge dieser Zweifel durchgeführte umfangreiche Pilotuntersuchung sollte klären, ob mit einer konstanten Fahrgeschwindigkeit von 50 km/h und einem Radschlupf von 80 % sowie einem Wasserfilm von 1 mm korrekte Ergebnisse erreichbar sind. Die Untersuchung hatte zum Ziel definitiv zu klären, ob die Kraftübertragung beim Bremsen auf Dränasphalt tatsächlich geringer ist als auf Asphaltbeton, Zementbeton oder Klinkern, ob der Verdacht gerechtfertigt ist, daß die Verzögerung beim Bremsen, auch bei Straßendecken die augenscheinlich gleich aussehen, relativ große Streuungen zeigt und ob die in der Fachliteratur veröffentlichten Bremsverzögerungen zuverlässig anwendbar sind. Die bei der Pilotuntersuchung gefundenen Griffigkeitswerte auf verschiedenen Straßendeckschichtarten werden mitgeteilt. Es wurde festgestellt, daß die Griffigkeit in weiten Grenzen schwankt, auch auf augenscheinlich gleichen Deckschichtoberflächen. Es zeigte sich auch, daß die mittlere Bremsverzögerung wesentlich geringer war, als es bisher publiziert wurde. Die Autoren halten die Ergebnisse noch nicht für letztlich verbindliche Aussagen, so daß weitere Untersuchungen für notwendig gehalten werden. Bezogen auf die Anwendung von Dränasphalt besteht die Forderung, das Griffigkeitsverhalten mit dem subjektiven Eindruck, sich auf einer griffigen Straßenbefestigung zu befinden, in Übereinstimmung zu bringen.