Detailergebnis zu DOK-Nr. 41280
Rettung eines markanten Verkehrsbauwerkes
Autoren |
G. Meyer |
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Sachgebiete |
15.3 Massivbrücken |
Beton 41 (1991) Nr. 7, S. 328-333, 12 B
Im Bericht wurde die Instandsetzung der im Jahre 1923 entstandenen Hohnsenbrücke über die Innerste in Hildesheim beschrieben. Die Brücke ist ein markantes architektonisches Bauwerk aus den Anfangsjahren des Stahlbetons, was die eingehenden Untersuchungen mit dem Ziel, dieses nach Möglichkeit zu erhalten, rechtfertigt. Die Voruntersuchungen zeigten ferner, daß ein Neubau etwa das Dreieinhalbfache der Instandsetzungskosten erfordert hätte. Eine wenig durchdachte Bewehrungsanordnung nach der Technologie der 20er Jahre und die damit verbundenen Einbauprobleme des Betons führten zu Fehlstellen, die im Zusammenhang mit zu geringer Betonüberdeckung und mangelhafter Abdichtung eine Instandsetzung unvermeidlich machten. Der Beton selbst war nur bis in wenige Millimeter Tiefe karbonatisiert, der Chloridgehalt sehr niedrig. Die Instandsetzung erfolgte u.a. durch Spritzbeton und Beschichtung. Bei einer Gesamtlänge der Hohnsenbrücke von ca. 35,0 m sind insgesamt 157 t Spritzbeton aufgebracht worden. Von großer Bedeutung waren statische Vorüberlegungen, um die Standsicherheit dieser nicht nach neuesten DIN-Normen gebauten Brücke nachzuweisen. Die Planung und Durchführung der Instandsetzung für die Hohnsenbrücke hat gezeigt, daß es sich durchaus lohnt, erhaltungswerte Bausubstanz nicht gleich für den Abriß freizugeben. Ohne hohe Anforderungen an die Ausführenden sind die bei der Instandsetzung ständig auftretenden Situationen, die kurzfristige Entscheidungen erfordern, nicht zu bewältigen. Mehr als bei anderen Bauleistungen hängt bei der Instandsetzung das Gelingen der Arbeit vor allem vom gegenseitigen Vertrauen aller Beteiligten ab.