Detailergebnis zu DOK-Nr. 41284
Verkehrspolitische Herausforderungen Deutschlands in den neunziger Jahren
Autoren |
P. Klemmer |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft |
Straße und Autobahn 44 (1993) Nr. 8, S. 453-469, 53 Q
Die Deutsche Einheit und die daraus resultierenden Bestrebungen zum Ausbau der Verkehrswege haben die Konflikte zwischen ökonomischen und ökologischen Zielen weiter und verstärkt in den Vordergrund gerückt. Der Beitrag behandelt die in diesem Zusammenhang auftretenden Fragen und Herausforderungen. Einleitend wird die Notwendigkeit eines verstärkten Wirtschaftswachstums zur Bewältigung der sich anbahnenden mittelfristigen Wirtschaftsprobleme bzw. zum Abbau des innerdeutschen Wohlstandsgefälles behandelt. Anschließend wird die strategische Bedeutung des Verkehrswegebaus im Rahmen einer als notwendig erachteten Wachstumspolitik aufgezeigt und festgestellt, daß das Bewertungsverfahren für die BVWP den Anforderungen v.a. wegen der unzureichenden Berücksichtigung des Aspektes Lagegunst nicht gerecht wird. Dies gilt auch hinsichtlich des Mobilitätsbedarfes, wobei aufgezeigt wird, daß die Festlegungen der BVWP bezüglich des Leistungszuwachses bereits nach 4 von 20 Jahren im Straßengüterverkehr zu 50 % und im Personenverkehr zu 80 % ausgeschöpft sind und daß allein aus Zeit- und Kapazitätsgründen die notwendige Infrastruktur der Schiene nicht schnell genug geschaffen werden kann. Schließlich wird erörtert, wie die aus der Verkehrsentwicklung resultierenden Umweltprobleme und hier insbesondere die CO2-Frage gelöst werden können, wobei gezeigt wird, daß ein Baustopp für Fernstraßen unter umwelt- und wachstumspolitischen Überlegungen eher umweltschädlich ist, ein road pricing zwar eine differenzierte Internalisierung der externen Kosten des Verkehrs ermöglicht, hinsichtlich der Lösung des CO2-Problems jedoch weniger tauglich ist; hierzu wird ein modifiziertes Zertifikatsmodell vorgestellt und diskutiert.