Detailergebnis zu DOK-Nr. 41302
Straßenraumgestaltung und Zonensignalisation - Die Reduktion der Gestaltung zur Schikane
Autoren |
J. Dietiker |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung |
Straße und Verkehr 78 (1992) Nr. 9, S. 619-623, 3 B, 3 Q
Die geltenden Regelungen zur Zonensignalisation stellen eine direkte Verknüpfung von Verkehrsanordnungen mit Maßnahmen zur Straßenraumgestaltung her. Die Anwendungspraxis zeigt, daß damit sehr viele Probleme verbunden sind, die häufiger zu Verzögerungen als zu Fortschritten bei der Lösung von Verkehrsproblemen führen. Die in diesem Zusammenhang eingetretene Reduktion des Begriffes der Straßengestaltung auf bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung reduziert zudem die Straßenraumgestaltung zur Schikane. Gegenüber früher, als Straßenraum und Verkehrsfunktion als Einheit verstanden wurden, besteht heute ein geteiltes Gestaltungsverständnis: auf der einen Seite die "normalen" Straßen, die technisch gestaltet sind; auf der anderen Seite "gestaltete" Straßen, die sich praktisch immer auf Bereiche beschränken, in denen die Verkehrsfunktion eingeschränkt werden soll. Diese Zweiteilung führt dazu, daß für die Bevölkerung mit dem Thema Straßenraumgestaltung immer häufiger die Angst vor Schikanen verbunden ist. Um aus diesem Dilemma herauszukommen, muß die Philosophie, die hinter den Bestimmungen zur Zonensignalisation steht, gründlich überdacht werden. Andererseits muß die Straßenraumgestaltung von den Straßenbauern wieder vermehrt als allgemeine Aufgabe verstanden und wahrgenommen werden.