Detailergebnis zu DOK-Nr. 41357
Erfahrungen einer Straßenbaufirma beim Einsatz von Gittergeweben im Asphaltstraßenbau
Autoren |
A. Tappert |
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Sachgebiete |
11.2 Asphaltstraßen |
Straße und Autobahn 44 (1993) Nr. 9, S. 526-534, 13 B, 2 Q
Für den Einsatz von Gittergeweben wird mit Begriffen wie "Armierungsgitter" und "Bewehrung des Asphaltes" geworben. Die Gittergewebe sollen dabei erhebliche Teile der horizontalen Zugspannungen übernehmen und dadurch sowohl Reflexionsrisse oder Temperaturrisse verhindern oder zumindest verzögern als auch den Asphalt über Fugen zwischen der neuen und der alten Fahrbahn und bei Verbreiterungen bewehren. Anhand von beispielhaften Schadensfällen wird zunächst aufgezeigt, daß die Gittergewebe die ihnen zugewiesenen Aufgaben nicht nur nicht übernehmen konnten, sondern in den meisten Fällen die Entstehung des Schadens noch beschleunigten und den Umfang des Schadens noch vergrößerten. Das wurde besonders deutlich bei Verbreiterungen und beim Einbau in Bereichen mit Vertikalbewegungen, da dort die Entstehung von Rissen durch die Gittergewebe nicht nur nicht verhindert werden konnte, sondern vielmehr der Transport des durch die Risse eindringenden Wassers in die Schichtgrenze beschleunigt wurde, und der ursprünglich vorhandene Schichtenverbund aufgehoben wurde. Für die einbauende Firma, an die bei der Verlegung der Gittergewebe ohnehin schon in der Praxis kaum erfüllbare Forderungen gestellt werden, ist es dann nahezu unmöglich, den Beweis anzutreten, daß nicht die Bauausführung mängelbehaftet war, sondern daß die Auswahl der Gittergewebe für die vorgegebene Aufgabenstellung falsch war.