Detailergebnis zu DOK-Nr. 41579
Geotextil als Trennlage im Rothsee - 20 Jahre danach
Autoren |
P.J. Kuck |
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Sachgebiete |
7.8 Verbesserung des Untergrundes, Geotextilien |
Tiefbau Ingenieurbau Straßenbau 35 (1993) Nr. 10, S. 702-703, 5 B
1973 wurde bei Zusmarshausen (Landkreis Augsburg) ein Erholungsgebiet mit einem 120.000 m2 großen Badesee geschaffen. Um bei dem anstehenden moorigen Untergrund den Uferbereich begehbar zu machen, wurde auf dem Baugrund eine geotextile Trennlage aus TreviraSpunbond 11/350 g/m2 verlegt und darauf eine 30 cm starke Kiesschicht aufgebracht. Das Geotextil-Material war 20 Jahre lang den Belastungen aus mechanischen Beanspruchungen ( beim Einbau und Scheuerbeanspruchung durch den Badebetrieb), Wasserlagerung, Temperaturen bis 25 Grad Celsius und Durchwurzelung ausgesetzt. Die Auswirkungen dieser Belastungen wurden 1993 an 25 Proben hinsichtlich Masse, Höchstzugkraft, Dehnung, Nahtfestigkeit, Lösungsviskosität, Carboxyl- Endgruppengehalt und Aussehen der Filamentoberflächen untersucht. Eine Massenerhöhung auf 530 g/m2 wurde festgestellt, zurückzuführen auf die Einlagerung von Feinstmineral im Geotextil. Die Höchstzugkräfte waren um 34 %, die Dehnungen um 24 % gegenüber den Ausgangswerten gemindert. Das bedeutet keine Einschränkung der Funktionstüchtigkeit. Mit weiteren Versuchen wurde der hydrolytische Abbau des Polymers ermittelt. Dabei ergaben sich geringe Festigkeitsabnahmen. Die Begutachtung der Filamentoberflächen mit dem Elektronenrastermikroskop zeigte, daß Scheuer- bzw. Walkarbeit die Hauptursachen des Festigkeitsabfalls sind.